Glenn Greenwald
Ohne Snowden-Befragung keine Aufklärung des NSA-Skandals
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa machte sich Greenwald dafür stark, dass die Mitglieder des NSA-Untersuchungsausschusses Snowden zu dem Spionage-Skandal befragen.
Greenwald ist einer der Journalisten, denen Snowden sein Archiv geheimer Dokumente anvertraut hatte. Seitdem hatte Greenwald unter anderem in der britischen Tageszeitung "The Guardian" das Spionageprogramm "Prism" aufgedeckt, mit dem der US-Geheimdienst auf Daten von FacebookFacebook, GoogleGoogle oder MicrosoftMicrosoft zugreift. Seit Februar arbeitet er für die Enthüllungsplattform "The Intercept". Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de
"Ich denke, es wäre unglaublich unverantwortlich für Ermittler, nicht alles irgend mögliche dafür zu tun, Snowden persönlich zu befragen", sagte Greenwald. "Wenn sie das nicht tun, wird es riesige Lücken in ihrer Untersuchung geben - allein aus dem Grund, dass sie nicht den politischen Willen aufbringen konnten, Snowden hierher zu bringen."
Um eine mögliche Anhörung von Snowden gibt es heftigen Streit in Berlin. Die Opposition dringt darauf, Snowden vor dem Ausschuss zu befragen. Die Regierungsparteien dagegen bezweifeln, dass der Amerikaner entscheidende Informationen zur Aufklärung des Spionageskandals beitragen könne. Der NSA-Untersuchungsausschuss vertagte am Donnerstag eine Entscheidung darüber. (dpa/rs)