Smartphone-Nutzung

Ohne ständigen E-Mail-Zugriff gehts nicht

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Die Macht von Social Media

Zum Aufschwung des mobilen Webs tragen auch die sozialen Netzwerke, allen voran FacebookFacebook, bei. In diesem Jahr registrierte Facebook 250.000 mobile Nutzer, während es 2010 nur rund 100.000 waren, die mit einem Smartphone oder Tablet-PCs netzwerkten. Dazu kommen sogenannte standortbezogene Netzwerke wie Foursquare, die ihren Nutzern räumlich naheliegende Services anbieten. Beide Kategorien werden vor allem von jungen Surfern genutzt, was auf einen weiteren Aufschwung in den kommenden Jahren hindeutet. Alles zu Facebook auf CIO.de

"Mobile Computing bietet Unternehmen eine Menge Chancen, effizienter zu arbeiten und sich neue Umsatzfelder zu erschließen", kommentiert Nikolaus Mohr, Managing Director Communications & High Tech bei Accenture Deutschland in einem Interview (Auszüge daraus: Siehe Kasten). "Es setzt sie aber gleichzeitig gewaltig unter Druck, sich intensiv mit der Entwicklung auseinanderzusetzen."

"Herkömmliche Abläufe werden auf den Kopf gestellt"

Nikolaus Mohr
Nikolaus Mohr
Foto: Accenture

Nikolaus Mohr ist Managing Director Communications & High Tech bei Accenture Deutschland. Er kommentiert im Rahmen der Studie in einem Interview die Ergebnisse der Studie. Wir veröffentlichen Auszüge aus dem Gespräch.

Nikolaus Mohr: Die Mobile Computing Evolution führt zu einer anderen Form des sozialen Miteinanders und dazu, dass herkömmliche Abläufe auf den Kopf gestellt werden. Besonders betroffen sind Geschäftsprozesse in Unternehmen. Es macht einen gewaltigen Unterschied bei der Wissensgewinnung und Reaktionsfähigkeit, wenn ich von unterwegs ohne Zeitverzug Informationen in eine Community einspeise, die auch noch im unmittelbaren Zusammenhang mit meinem Aufenthaltsort zusammenhängen. Auf Unternehmen aller Branchen kommen deshalb Umwälzungen zu. Was wir in den nächsten Jahren sehen werden, ist vergleichbar mit der Einführung des Computers oder dem Siegeszug des Internets.

Mobile Computing bietet Unternehmen eine Menge Chancen, effizienter zu arbeiten und sich neue Umsatzfelder zu erschließen. Es setzt sie aber gleichzeitig gewaltig unter Druck, sich intensiv mit der Entwicklung auseinanderzusetzen.

Sie haben den Einfluss von Mobile Computing auf viele Branchen betont. Wie sollten sich diese Unternehmen auf den wachsenden Einfluss von Mobile Computing einstellen?

Mohr: Mobile Computing verändert die Art des Arbeitens und des Konsumierens. Deshalb bedeutet es einen Wandel vor allem in zwei Bereichen: erstens den Geschäftsprozessen und zweitens den Produkten und Dienstleistungen. Egal, ob in der Automobilbranche, im Gesundheitsbereich oder bei einem Energieversorger, und egal, ob im Vertrieb, in der Produktentwicklung oder im Service. Dieser Wandel muss über alle Firmenbereiche hinweg konsequent angegangen werden. Die Herausforderung besteht darin, neue Produkte und Services zu entwickeln und sie in interne Prozesse und Strukturen zu integrieren. Das bedeutet aber auch, dass besonders Vertrieb, Marketing und Produktentwicklung gemeinsam mit der IT viel stärker und früher in die Entwicklung einbezogen werden.

Gralshüter der technischen Entwicklung in Unternehmen sind bislang die IT-Abteilungen. Was sollten CIOs beachten?

Mohr: Aus der Dynamik der mobilen Evolution folgen zwei wesentliche Punkte: Zum einen rückt die IT wesentlich näher an Produktentwicklung und Marketing. Dafür wird sie sich extrem umstellen müssen, trotz aller Sicherheitsbedenken. Das gilt bei der Integration neuer Betriebssysteme, das gilt ebenso dann, wenn es darum geht, eine aktivere Rolle bei der Entwicklung neuer Produkte und Services einzunehmen. Gerade für diesen Punkt brauchen Firmen "kreative Entwickler" mit dem für die Effizienzsteigerung und die Erlösseite ihrer Entwicklungen notwendigen Weitblick.

Unverzichtbar ist außerdem Kompetenz im Bereich Business Analytics, als auch darin, Daten zu geschäftsrelevanten Informationen zu machen. Schließlich muss die IT es ermöglichen, offene und sichere Schnittstellen zuzulassen, damit die Unternehmen bei der Suche nach neuen digitalen Produkten und Diensten an der "Kreativität der Welt" teilhaben können.

Zweitens muss sich die IT aber auch damit auseinandersetzen, dass Mitarbeiter neue Anforderungen an die Aktualität ihrer Computer und sonstigen Geräte stellen. Denn in privater Umgebung sind sie bereits gewohnt, die neusten Geräte und Dienste zu nutzen, die in vielen Unternehmen noch nicht erlaubt sind.

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