Analysten-Kolumne
Oracle kauft Optionen für die Zukunft
SOA für Unternehmens-Software
Auch wenn sich dieses Versprechen in der Realität erst noch erfüllen muss, so dürfte es den Unternehmen in Zukunft leichter fallen, sich für einen strategischen Anbieter von Software zu entscheiden. Der sollte nach Möglichkeit groß und finanzstark sein - und viele Kunden vorweisen können. All das erhöht die Wahrscheinlichkeit seines langfristigen Überlebens und vergrößert das Ökosystem von erfahrenen Dienstleistern.
Ein solcher Trend stellt kleinere Anbieter vor große Herausforderungen. Ihr Versprechen einer genauen Problemlösung verliert an Wert, wenn die Probleme auch ohne Spezialanwendungen gelöst werden können. Außerdem müssen sie ihre Software so umgestalten, dass sie sich leicht in die neue Welt der SOAs einpassen lässt.
Das verlangt wiederum hohe Investitionen, die bei zunehmend intensiverem Wettbewerb immer schwieriger geleistet werden können. Kurz: Kleinere Anbieter kommen von der Einnahmen- wie auch von der Kostenseite unter Druck.
Ihre Kunden müssen sich deshalb Gedanken machen, auf welchen Anbieter sie langfristig setzen wollen. Etwa auf den Branchenriesen SAP? Das bedeutet eine langwierige Migration, die jedes Unternehmen nach Möglichkeit vermeiden möchte. Durch Oracles Einkaufstour ergibt sich jetzt für die Kunden der aufgekauften Anbieter eine Alternative.
Oracle selbst wird groß genug, um im Bereich Enterprise Applications langfristig ein wichtiger Player zu bleiben. Und die Software der aufgekauften Anbieter wird von Oracle im Laufe der nächsten Jahre an die neue Flexibilitätsanforderungen angepasst. Ein Kunde von Siebel etwa kann die Software ruhigen Gewissens vorerst weiter einsetzen und im Laufe der Zeit mit Unterstützung von Oracle langsam auf eine neue Architektur migrieren.