IT UND MARKETING
Phantasten contra Bürokraten
Die Risiken derartiger Konflikte sind nicht zu unterschätzen. Wo Multimedia-Projekte zunehmend komplexer werden, kann die Qualität der innerbetrieblichen Kommunikation leicht über Erfolg oder Misserfolg eines Internet-Projekts entscheiden. Die Rollenverteilung vergangener Jahre, bei der Design und Funktionalitäten der Internet-Auftritte durch die Prioritäten der Marketing- Abteilung definiert waren, während die IT-Abteilungen vieler Unternehmen nur als technische Erfüllungsgehilfen angesehen wurden, gilt zunehmend als überholt. Wer im E-Business profitabel agieren will, so die Erkenntnis, muss den IT-Abteilungen eine stärkere Mitsprache zubilligen. Für Lou D'Ambrosio, Vice President Worlwide Sale and Marketing der IBMIBM Software Group, geht die Zeit der Experimente im Internet-Zeitalter dem Ende entgegen. Wer im Netz profitieren wolle, müsse zunächst seine technischen Probleme in den Griff bekommen, ist der IBM-Manager überzeugt. Der Aufbau von Kundendatenbanken und die Entwicklung funktionierender CRM-Systeme zur individualisierten Kundenansprache im Netz seien dabei nur einige der aktuellen Herausforderungen, die kaum allein von Marketing-Managern beurteilt und entschieden werden könnten. Alles zu IBM auf CIO.de
Bei Price Waterhouse Coopers hat man diesen Lernprozess bereits hinter sich: Wichtigstes Multimedia-Angebot der Beratungsgesellschaft ist eine Plattform mit Wirtschafts- und Steuerrechts-Infos, bei deren Entwicklung sich das Unternehmen eine lange Vorlaufzeit genehmigte. Verantwortliche aus den Abteilungen Informationstechnologie, Knowledge-Management und Marketing trafen sich alle zwei Wochen unter der Regie der Geschäftsführung zu ganztägigen Meetings, um Positionen und Perspektiven auszutauschen. CIO Bergmann bedauert es nicht, dass die Organisationseinheit in dieser Form fast ein gesamtes Jahr diskutierte: "Am Anfang redeten alle nur aneinander vorbei; doch mit jedem neuen Treffen wuchs das Verständnis für die andere Seite."