RZ-Ressourcen besser nutzen
Ran an die Arbeit!
"Ich wäre fast vom Stuhl gefallen, als ich zum ersten Mal den Begriff ,selbstheilende Computer‘ gelesen habe", bekennt der Produktmanager eines IBM-Konkurrenten. Der PR-Coup war gelungen. Nach den Vorstellungen von Big Blue sollen Computer und Speicher in Rechenzentren nicht weniger vollbringen, als sich selbst zu konfigurieren, zu schützen und zu optimieren. Im Rennen um das virtuelle Rechenzentrum sind neben IBMIBM auch HPHP und Sun Microsystems dabei. Alles zu HP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de
Andere Anbieter - etwa MicrosoftMicrosoft mit der "Dynamic Systems"-Initiative - versäumen es ebenfalls nicht, bei jeder Produktankündigung den Begriff "Autonomic" zu verwenden; die Rede ist zudem von "Utility Computing", "Service Centric Computing" oder "Dynamic Computing". Letztlich steckt hinter alldem ein Konzept, das Forrester Research "Organic IT" nennt: eine Infrastruktur aus ohnehin verfügbaren und deshalb kostengünstigen Ressourcen (Software, Server, StorageStorage, NetzwerkeNetzwerke) im RechenzentrumRechenzentrum, die automatisch verwaltet und zugeteilt werden. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Netzwerke auf CIO.de Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de Alles zu Storage auf CIO.de
Schneller, flexibler, günstiger
Das übergeordnete Ziel des virtuellen Rechenzentrums gibt IBM mit "On Demand" vor: Die IT muss unmittelbar, flexibel und günstig den Geschäftsbedürfnissen gehorchen. Um dabei den immer komplexeren IT-Betrieb im Griff zu behalten, müssen neue technische Wege beschritten werden. "IT-Abteilungen müssen Server und Speicher virtualisieren, teure Weitverkehrsnetze durch RAIL-Technik (Redundant Array of Internet Links, Anm. d. Red.) ablösen und Anwendungen durch Web Services verbinden. Das ist der größte Wandel seit Einführung der Client-Server-Strukturen 1987", sagt Forrester-Analyst Frank Gillett. "Unternehmen werden mit Organic IT im Schnitt 50 Prozent der üblichen Kosten sparen."
Dazu müssen die Hebel aber auch an der bestehenden Infrastruktur angesetzt werden. So sind heute beispielsweise Server durchschnittlich nur zwischen 10 und 30 Prozent ausgelastet. HP nun fasst alle Komponenten des Rechenzentrums im Utility Data Center (UDC) zusammen. "Künftig schaltet eine Controller-Infrastruktur je nach Bedarf die Ressourcen aus den Server-, Speicher-, Netzwerk- und Anwendungs-Pools virtuell zusammen", sagt Conny Schneider, Direktorin Business Critical Systems bei HP.
Wettbewerber Sun nennt seine Architektur "Open Network Environment", kurz "Sun One" oder "Sun N1". Dafür hat der Technologiekonzern die US-Firmen Terraspring (automatische Konfigurationssoftware) und Pirus Networks (Storage-Virtualisierung) gekauft; die Netzwerksoftware steuert Sun selbst bei. Das Unternehmen verspricht viel: Die Systemauslastung soll von 15 auf 80 Prozent steigen, ein Administrator statt heute 15 bis 30 Server künftig mindestens 500 betreuen, die Verfügbarkeit auf 99,99 Prozent klettern, und Dienste sollen binnen Stunden statt wie heute üblich in Wochen bereitgestellt werden. "Wenn die Ressourcen miteinander verbunden sind, stellt der Administrator sie einfach mit der Maus am Bildschirm zusammen", verspricht Gerhard Schlabschi, Leiter Produktmarketing bei Sun.