Bei SaaS hoffnungslos

Ratschläge für Outsourcing-Verhandlungen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Große Firmen mit hohem Auftragsvolumen und einem prominenten Namen können naturgemäß auch SaaS-Anbieter zu Verhandlungen bewegen. Kleinere Unternehmen haben es da laut Kaplan schwer. Schließlich sei das Geschäftsprinzip ja just das Angebot standardisierter Leistungen zu vergleichsweise günstigen Bedingungen.

Auf Features verzichten

Einen Tick optimistischer urteilt hingegen Oswald D’sa, CIO des Anbieters Xora. Gerade die StandardisierungStandardisierung eröffne immerhin die Chance, am Preisrad zu drehen – insbesondere bei Anbietern von Monitoring- und Managing-Dienstleistungen, die nicht geschäftskritisch seien. Ein Verhandlungsansatz für kleinere Firmen sei es, zugunsten eines günstigeren Preises auf nicht unbedingt nötige Features und Funktionen zu verzichten. Darauf gingen manche SaaS-Anbieter gelegentlich ein. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Randy Fougere vom SaaS-Hosting-Services-Anbieter Tenzing Managed IT-Services berichtet, dass das standardisierte Master Services Agreement seines Unternehmens in 85 Prozent der Fälle genau so übernommen werde. Ausnahmen gebe es gelegentlich, wenn der Kunde auf Performance-bezogene Klauseln bestehe – zum Beispiel das Recht, den Vertrag ohne Abstandszahlung zu kündigen, wenn die vereinbarten Service Level Agreements (SLAs) drei Monate lang nicht eingehalten werden.

Vertragskonditionen vergleichen

Alles in allem ist im SaaS-Bereich durch Verhandlungen selten wirklich etwas zu gewinnen. Angesichts der geringen Neigung der Anbieter, auf individuelle Kundenwünschen einzugehen, rät Berater Kaplan den Anwendern, sich vor allem auf eine ausgiebige Beobachtung der Angebote im Markt zu verlegen. Ein umfassender Vergleich der Vertragsbedingungen sollte also stattfinden, und das für möglichst viele der in Frage kommenden Provider-Kandidaten.

Kleinere Anwender sollten besonders vorsichtig auf die Möglichkeit achten, ob der potenzielle Anbieter ein Übernahmekandidat sein könnte. Die Übernahme durch einen größeren Provider könnte sich nämlich erheblich auf das angebotene Produkt auswirken.

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