Checkliste: Prozesse raus

Outsourcing-Kosten 10 Prozent zu hoch

Rund zwei Drittel der Governance-Prozesse einer Retained Organization lassen sich auslagern. Welche das sind, erklärt Alexander Müller-Herbst von Compass in seiner Kolumne.
Alexander Müller-Herbst ist Managing Director/Partner der Information Services Group Compass Germany GmbH in Wiesbaden.
Alexander Müller-Herbst ist Managing Director/Partner der Information Services Group Compass Germany GmbH in Wiesbaden.
Foto: ISG

Wie so oft im Leben prägt auch beim OutsourcingOutsourcing nicht der Honeymoon, sondern der Alltag eine Partnerschaft. Den größten Aufwand an Zeit und Geld sowie die höchste Komplexität finden wir in der Phase nach dem Vertragsabschluss; hier werden 97 bis 98 Prozent der Gesamtausgaben im Laufe des Outsourcings getätigt, im Gegensatz zu 2-3 Prozent Projektierungskosten für die Ausschreibung. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Einen erheblichen Anteil daran hat die Governance. Sie organisiert die Zusammenarbeit von Supply- und Demand-IT, also von Auftraggeber und Dienstleister(n). Rund 30 Prozesse lassen sich hier identifizieren (siehe Grafik : Trends - Einsparungen vs. Fehlerwert). Sie werden in der Regel durch die Retained Organization (RO) des Kunden - die nach der Auslagerung im Haus verbliebenen oder auch neu eingestellten Mitarbeiter - gesteuert.

Diese Organisation befasst sich zum großen Teil mit rein administrativen und wiederkehrenden Tätigkeiten. Einen großen Teil hiervon nimmt zum Beispiel das Invoice-Management ein, zusammen mit dem Vertrags- und Service-Level-Management. In der Regel sind ganze Heerscharen von Mitarbeitern mit der Rechnungsprüfung befasst: Sind die abgerechneten Leistungen angebracht? Sind sie nachvollziehbar? Haben sie eine vertragliche Grundlage? Große Kapazitäten - auf beiden Seiten - sind so mit der ständigen Suche nach Daten und "Erklärung" von Rechnungen gebunden.

Realität: Retained Organization verbraucht 15 Prozent des Volumens

Im Laufe der Jahre wächst die Steuerungsorganisation immer stärker an - bei manchen großen Konzernen sind dies mehrere hundert Mitarbeiter, wobei eine Retained Organization nicht mehr als 8 Prozent des Gesamtvolumens eines Outsourcing-Vertrags beanspruchen sollte. In der Realität finden wir nicht selten bis zu 15 Prozent.

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