Bei Yahoo und Best Buy
Reaktionen auf Home-Office-Verbot
Die Beraterinnen Cali Ressler und Jody Thompson haben ROWE entwickelt und prompt mit einem offenen Brief an Marissa Mayer auf die Debatte reagiert. Wahrscheinlich habe Mayer ihren Mitarbeitern nicht absichtlich den Eindruck vermittelt, sie sei lieber ein Babysitter als ein CEO im 21. Jahrhundert, schreiben die beiden darin unter anderem. In den Fünfzigerjahren sei es sehr sinnvoll gewesen, von Mitarbeitern zu verlangen, an einem Ort zu arbeiten. Doch heute könne man durch verschiedene Tools von überall aus seiner Arbeit nachgehen. "Ihre Entscheidung hat Yahoo um Jahrzehnte zurückgeworfen", heißt es im offenen Brief.
Kritik an Home-Office-Verboten
Virgin-Gründer Richard Branson beschreibt seine Reaktion auf das Home-Office-Ende bei Yahoo in einem Blogeintrag als "perplexing". Dieser Schritt erscheine ihm als rückwärtsgewandt, da flexibles Arbeiten einfacher und effektiver denn je sei.
David Gewirtz, Autor des Buches How to save jobs schreibt in einem Beitrag bei ZDNet.com, über die massiven Vorteile von Home-Office-Regelungen. Er hebt dabei zum Beispiel hervor, dass man sich die Pendelzeiten spart und dadurch wesentlich ökologischer arbeite. Natürlich muss dafür stets die Voraussetzung erfüllt sein, dass sich der Beruf mit dem Home-Office vereinbaren lässt.
Kritik am Schritt von Yahoo üben auch Brigitte Hirl-Höfer, Senior Director Human Resources und Mitglied der Geschäftsführung bei MicrosoftMicrosoft Deutschland, und Pa M. K. Sinyan, Senior Consultant bei Gallup Deutschland. In einem Gespräch mit CIO.de zum Thema flexibles Arbeiten zeigten sich beide "überrascht" über die Ankündigung von Yahoo. "Ich halte das für einen rückwärtsgewandten Schritt", sagt Brigitte Hirl-Höfer von Microsoft Deutschland. Und Pa M. K. Sinyan von Gallup ergänzt: "Wenn durch die Home-Office-Lösungen tatsächlich der Austausch fehlt, hätte man sich bei Yahoo doch lieber die Frage stellen sollen, wie sich dieser Austausch fördern lässt." Alles zu Microsoft auf CIO.de
Hirl-Höfer betont darüber hinaus einen wichtigen und in der Debatte oft vergessenen Aspekt: Man müsse zwischen einem ausschließlichen Home-Office und einem ab-und-zu Home-Office unterscheiden. "Ich bin kein Freund von den beiden Extremen, dem permanenten Home-Office und der hundertprozentigen Präsenzkultur. Es braucht eine Balance", sagt sie.