Strategien


Carve-Out von Innogy

RWE baut IT neu auf

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.

Organisatorisch bemüht sich der Energiekonzern, die Zahl der definierten Rollen überschaubar zu halten. Die Hierarchien sind flach mit dem Ziel, Kundenwünsche schnellstmöglich bedienen zu können. Der Mehrwert einer Rolle oder Funktion für das Business soll so einfach und klar wie möglich beschrieben werden können. Das soll helfen, schnell und einfach zu erfolgreichen Modellen, Strukturen und Systemen zu gelangen. Zudem soll so die Anzahl an politischen Diskussionen reduziert werden.

Die flache Struktur spiegelt sich auch in der Holding der RWE AGRWE AG wider. Sie hat lediglich rund 300 Mitarbeiter und wird von zwei Vorständen geführt. Top-500-Firmenprofil für RWE AG

Cloud-First-Strategie mit Hindernissen

Beim Aufbau der neuen IT-Landschaft verfolgt RWE eine Cloud-First-Strategie. So viel wie möglich soll so schnell es geht in die Cloud migriert werden. Laut Bouwmans ist die Public Cloud "besser, schneller, agiler und sicherer als das traditionelle RechenzentrumRechenzentrum." Das träfe etwa auf den Energiehandel im Trading Floor zu, denn da sei es notwendig, schnell zu agieren und zu skalieren. Die Anwendungen in der Cloud laufen auf Instanzen von AmazonAmazon Web Services (AWS) und MicrosoftMicrosoft Azure. Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Der Trading Floor im RWE Campus in Essen.
Der Trading Floor im RWE Campus in Essen.
Foto: RWE AG

Bei all den Projekten, die seit 2018 angestoßen wurden, lag der Fokus jedoch zunächst darauf, den Betrieb sicherzustellen. Es sollte die IT-Infrastruktur aufgebaut und das Renewables-Geschäft integriert werden. Das Cloud-Projekt startet nur langsam. Die Applikationsteams des Bereichs Supply & Trading begannen vereinzelt mit der Migration, man wollte jedoch verhindern, durch zu viele parallele ProjekteProjekte das Business zu stören. Alles zu Projekte auf CIO.de

Ein Teil der Applikationen läuft bereits in der Cloud, ein anderer Teil wird derzeit noch in ein von Wipro verwaltetes RWE-Rechenzentrum transferiert. Sobald die Renewables-Migration abgeschlossen ist, will RWE ein Projekt starten, bei dem ein Teil dieser On-premise-Anwendungen ihrerseits in die Cloud gehievt werden soll.

Der Versorger vertraut dabei auf eine Multi-Cloud-Strategie, die Ressourcen von Microsoft Azure und AWS einbezieht. Momentan evaluiert RWE, ob es nicht doch besser sein könnte, sich auf eine dieser beiden Plattformen zu konzentrieren. Hier spielen die eigenen Bedürfnisse, aber auch die Kosten sowie die Konditionen der Anwendungs-Owner und Partner eine Rolle. So empfiehlt etwa die Handelssoftware Endur einen bestimmten Cloud-Anbieter, um die beste Performance für das Business zu liefern.

Einige Teile der IT müssen jedoch aufgrund von KRITIS-Regularien im Rechenzentrum bleiben. Das betrifft etwa die Technik für die noch immer betriebenen Kernkraftwerke sowie die Kommunikationslösungen.

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