TechEd 2013
SAP setzt alles auf HANA
Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Im Mittelbau zwischen Fiori und Hana bleibt Platz für alte und neue Applikationen. Hier werden die branchen- und abteilungsspezifischen Funktionen umgesetzt, und hier räumt SAP künftig auch den Partnern mehr Platz zur Entfaltung ein. Als Delivery-Lösungen stehen die Hana-Plattform oder die Hana Cloud Plattform (HCP) zur Verfügung.
Partner öffnen neue Märkte
Mit der Konzentration auf Plattformen als Kerngeschäft des Unternehmens verändert sich auch das Öko-System rund um SAP. Schon immer hatte der Konzern eine breite Partnergemeinde um sich geschart, die jedoch vor allem unterstützende Leistungen betrieben hat, etwa in der Implementierung und Wartung. Softwarepartner haben in der Vergangenheit zudem Zusatzprodukte für die SAP-Anwendungen bereitgestellt.
Die Hana-Plattform räumt den Softwarepartnern nun eine größere Bedeutung im neuen Öko-System ein. Sie sollen neue Anwendungssegmente erschließen, in denen SAP heute kaum oder gar nicht vertreten ist. Als Beispiel wurde auf der TechEd immer wieder der Gesundheitssektor genannt, in dem SAP bislang noch keine bedeutende Rolle spielt. Die Branche ist in vielen Disziplinen auf eine schnelle Verarbeitung großer Datenmengen angewiesen, um beispielsweise schneller und genauer zu diagnostizieren. Hier könnte Hana die Basis für High-Performance-Analysen bilden, so die Vorstellung des SAP-Managements. Die genaue Ausgestaltung der Funktionen überlässt SAP hingegen spezialisierten Softwarehäusern, die mit den Anforderungen der Branche besser vertraut sind. Der Konzern behält sich jedoch vor, die von den Partnern geöffneten Türen in neue Märkte selbst auch zu durchschreiten, notfalls auch durch Akquisitionen hoffnungsvoller Softwarehäuser.
Mit Hana als schnelle Datenbanktechnik täten sich enorme Wachstumspotenziale sowohl für den SAP selbst als auch für die Partner auf, versprach Sikka. Die Aussichten auf neue, heute noch brachliegende Geschäftsmöglichkeiten, hätten bereits mehr als 1000 Partner dazu bewogen, Entwicklungsarbeiten an Hana-Applikationen zu beginnen. Jede Woche wächst das Öko-System zurzeit um zwei bis drei weitere Startups, verkündete Sikka stolz.
Damit das Vorhaben gelingt, muss sich SAP noch mehr den Partnern öffnen und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall, Auseinandersetzzungen etwa mit Integrationspartnern um Kundenzugang und -projekte sind Legende. Auch das ist ein Transformationsprozess, den die SAP durchlaufen muss. Es ist also nicht allein eine technische Herausforderung, diesen Wandel zu gestalten. Das am Ende ein größeres Geschäftsvolumen wartet, zeichne sich laut Sikka heute bereits ab. Als Beleg dafür gelten ihm die Anfang der Woche veröffentlichten SAP-Quartalszahlen. "Unser aktuelles Geschäft schrumpft", räumte der Manager ein. "Aber unser neues Business wächst viel schneller, so dass es die Rückgänge ausgleichen kann. Wir befinden uns schon inmitten einer Transformation", betonte SAPs technischer Vordenker.
Die TechEd-News in Kürze:
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SAP Mobile Platform 3.0 ist nun verfügbar. Damit treibt SAP die Entwicklung ihrer Mobility-Produkte voran. Neu eingefügt wurden etwa das SAP NetWeaver Gateway, der Sybase Mobiliser und Syclo Agentry. Die neue Plattform basiert auf offenen und Open-Source-Standards wie das Open Data Protocol (OData).
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Das Service Pack 7 (SP7) für Hana bietet nun die Möglichkeit, kundenindividuelle Wörterbücher für die Textanalyse anzulegen. Anwender können damit unstrukturierte Daten je nach der Anforderungen Geschäftsapplikationen können.
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Überarbeitet wird auch das SAP Mobile Secure Portfolio. Zum neuen Release des Sicherheitsportfolios zählt künftig auch die Cloud-Version der SAP Mobile App Protection. Wann das so weit ist, wurde jedoch noch nicht gesagt.
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Das im März 2012 gestartete Programm "SAP Startup Focus" zählt nun mehr als 1000 Unternehmen aus 55 Ländern. Die teilnehmenden Startup-Unternehmen bekommen in dem Programm kostenlos Technologie und Beratung gestellt, um auf Basis von Hana eigene Anwendungen zu entwickeln.
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SAS und SAP haben eine Partnerschaft angekündigt, um die Data-Mining- und Analytics-Funktionen auch auf Hana-Plattformen betreiben zu können.