SAP Business Suite auf HANA

Anwender-Erfahrungen mit HANA

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
SAP hat sein gesamtes ERP-System auf HANA gehoben. Anwender berichten über ihre ersten Erfahrungen, Experten zeigen sich überzeugt von dem Schritt. Völlig neue Geschäftsprozesse und Anwendungsfelder seien nun möglich.
Andreas Gadatsch, Professor der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: "Für Big Data gibt es inzwischen Lösungen, aber noch kein ausgeprägtes Bewusstsein für das Problem."
Andreas Gadatsch, Professor der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: "Für Big Data gibt es inzwischen Lösungen, aber noch kein ausgeprägtes Bewusstsein für das Problem."
Foto: Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Landmaschinenhersteller John Deere hat als einer der ersten SAP-Kunden sein ERP-System auf HANA gehoben und die Konstruktions- und Materialplanung auf Echtzeit umgestellt. Derek Dyer, Director Global SAPSAP Services bei John Deere: "Die Business Suite auf HANA ist die Lösung, nach der wir seit Langem gesucht haben, die aber bisher nicht verfügbar war." Dabei will er es nicht bei den bereits implementierten verkürzten Planungszyklen belassen, die durch den enormen Geschwindigkeitszuwachs der In-Memory-Technik möglich wurden. Er verspricht sich weitere Vorteile durch die reduzierte Komplexität seiner IT-Landschaft, vor allem aber aus einer intelligenteren "vorbeugenden Wartung". Alles zu SAP auf CIO.de

Dyer denkt dabei an ein Szenario, das speziell der Automotive-Industrie zu besseren Servicemodellen verhelfen soll. Mit den gegenwärtigen IT-Systemen ist es unmöglich, alle Daten in Realtime zu verarbeiten oder gar individualisierte Serviceangebote daraus zu gewinnen. Wenn man aber die Nutzerdaten aus Fahrzeugen wie Motor- und Öltemperatur, Anzahl Betriebsstunden und Belastungskennziffern zusammen mit dem Wartungs- und Fahrverhalten sowie den Reparaturen aller Nutzer des gleichen Fahrzeugtyps in Zusammenhang bringen und in Echtzeit auswerten kann, ließe sich damit der Service individualisieren und verbessern. HANA soll das möglich machen.

Statt fester Intervalle für Ölwechsel und Inspektionen könnte man dann die Wartungszyklen in Abhängigkeit von der jeweiligen Fahrzeugnutzung individuell errechnen. Im besten Fall ließen sich aus den Daten aller Nutzer mögliche Fehlerquellen erkennen, schon bevor das Fahrzeug tatsächlich liegenbleibt. SAP spricht von "proaktiver Analyse" und "predictive Maintenance" und sieht darin einen Schlüssel für individualisierte Serviceangebote der Hersteller. Nach Angaben von SAP gibt es neben John Deere weitere Kooperationen und Pilotprojekte mit Autoherstellern, die der Softwareanbieter aber nicht nennen will.

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