Jim Hagemann über die SAP-Strategie
SAP will wie Apple sein
Heißt das, man wird sich mit der Komplexität abfinden müssen?
In der Zeit, als Best-of-Breed en vogue war, haben wir zu stark auf dieses Modell gesetzt. Wir wollten schnell mit unseren Entwicklungen auf den Markt kommen. Dadurch haben wir uns in der Entwicklung Inkonsistenzen erlaubt. Das versuchen wir jetzt durch unseren Business-Suite-Ansatz zu verbessern.
Wie soll das funktionieren?
Die SAP-Teile passen zusammen - wie Lego-Bausteine. Man kann natürlich auch Lego und Playmobil zusammenbauen - dazu braucht man allerdings sehr viel Kleber, und das Endergebnis ist nicht besonders flexibel. Da hat unser Geschäftsmodell einen großen Vorteil gegenüber Wettbewerbern, die sich durch eine Akquisition nach der anderen hervortun.
Wann wird es so weit sein?
Wir entwickeln alle neuen Software-Teile nach einem konsistenten Blueprint. Beispielsweise hat unsere Business-ByDesign-Plattform vordefinierte Integrationspunkte, wie User Interfaces aussehen, wie das Lifecycle-Management funktioniert. Und in der Suite räumen wir auf: Hier liegt der Konsistenzgrad derzeit zwischen 60 und 70 Prozent, und wir wollen bis zu 90 Prozent erreichen.
"Wir bauen auf SOA"
Das bedeutet doch aber, dass es eine proprietäre SAP-Welt geben wird. Widerspricht das nicht dem großen SOA-Traum?
Nein - im Grunde bedeutet es den nächsten Schritt von SOA. Wir bauen mit unserer Architektur weiter auf SOA. Es wird keine proprietären Integrationspunkte in der SAP-Welt geben. Alles wird offen sein.
Wenn Sie sagen, es geht alles viel einfacher, dann haben aber die Partner ein Problem: Die haben in der Vergangenheit viel Geld mit der Komplexität der SAP-Landschaften verdient.
Es gibt nach wie vor genügend ProjekteProjekte. Ich glaube außerdem, dass man mit einem Pre-Package-Ansatz mehr verdienen kann, als nur Stunden zu verkaufen. Alles zu Projekte auf CIO.de