9 Tipps für IT-Führungskräfte
Schizophrene Anforderungen an die IT
Mobile IT, Bring Your Own Device und Cloud ComputingCloud Computing haben die einst klaren Verhältnisse in den Unternehmen aus den Fugen gebracht. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber noch immer herrscht Unklarheit über den richtigen Umgang mit der veränderten Lage vor. Das britische Analystenhaus Freeform Dynamics konstatiert in einer Studie mit mehr als 650 Befragten, dass widerstreitende Interessen entstanden sind, und zwar zwischen Business, Usern und IT-Abteilung. Deshalb gelte es, Ungleichgewichte auszugleichen - und das kann der IT im Alleingang schwerlich gelingen. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de
Vorstände verletzen eigene Regeln
Die Analysten aus England liefern CIOs gute Gegenargumente, wenn ihnen für Probleme der Schwarze Peter zugeschoben werden soll. "Schizophrene Manager müssen Verantwortung übernehmen", heißt es in der Studie recht plakativ. "Eines der größten Probleme im Umfeld des End User-Computings ist die gespaltene Persönlichkeit, die Vorstände oftmals offenbaren."
Gemeint ist damit, dass mit Führungskräften aus dem Business gewissermaßen der Gaul durchgeht, wenn sie selbst mit TabletsTablets, SmartphonesSmartphones und Macs hantieren. In ihrer Management-Rolle betonen sie die Wichtigkeit von Performance und wirksamem Risikomanagement. So fordern sie von der IT ein hohes Niveau an Service und Support ein, verlangen harte Kostenkontrolle und geben sich bei Sicherheit, ComplianceCompliance und DatenschutzDatenschutz streng. Ihre eigenen Vorgaben unterminieren sie dann aber selbst, wenn man ihnen faszinierende Technologie in die Hand gibt. Ihr Alter Ego als ungeduldiger End User bricht durch. Alles zu Compliance auf CIO.de Alles zu Datenschutz auf CIO.de Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de
Wenn Manager taub gegenüber den Vorgaben der IT werden, wird es laut Freeform Dynamics gefährlich. "Die Risiken eskalieren, wenn die Ausnahmen von der Regel ganz oben der Belegschaft ein schlechtes Vorbild liefern", schreiben die Analysten. "Oder wenn die Begeisterung der Führungskräfte im Zusammenspiel mit Lobby-Arbeit aus den Fachbereichen in schlecht vorbereitete BYOD-Projekte mündet, die die Möglichkeiten der IT zur Sicherung der Unternehmenswerte torpedieren."
IT braucht Rechte und Budgets
Die Botschaft von Freeform Dynamics an die Adresse der Manager ist klar: Es ist unlogisch, von der IT die Bewältigung neuer und sich rasch wandelnder Herausforderungen zu fordern, ohne die dafür benötigten Investitionen in Systeme und Prozesse zu ermöglichen. Und es ergibt keinen Sinn, der IT Autorität und Kontrollbefugnisse zu entziehen, ohne vorab zu klären, wer dann für SecuritySecurity und Compliance die Verantwortung trägt. "Das sind keine IT-Probleme, sondern grundsätzliche geschäftliche Fragen", stellen die Analysten klar. Alles zu Security auf CIO.de
Den wachsenden Einfluss der End User bewerten die Analysten an sich positiv. Allerdings gehe damit auch einher, dass die Nutzer ihre eigenen Bedürfnisse über jene ihre Teams oder des Gesamtunternehmens stellen. Hinzu komme der Hang, Moden und den Wohlfühlfaktor über essenzielle Dinge wie Security, Compliance und Datenschutz zu stellen. "Man sollte nicht in die Falle tappen, die Interessen der User und jene des Unternehmens gleichzusetzen", so Freeform Dynamics.
- Neue Gerätevielfalt
Die Grafik zeigt die Antworten auf die Frage, inwieweit es signifikante Veränderungen in der Belegschaft der befragten Firmen gab. Enorme Veränderungen der Gerätelandschaft und der Verhaltensmuster sind klar erkennbar. - Widerstreitende Interessen
Die Analysten arbeiten in der Studie die Konflikte heraus, die im Dreieck der Interessen von Business, IT und End Usern entstehen. Die Grafik zeigt, wie die Befragten die Bedeutung der drei Parteien auf die Umfeld-Entwicklung bewerten. - Nicht von der IT getrieben
Besonders ausgeprägt ist die Entwicklung bei den Smartphones: Die Übersicht zeigt, an welchen Stellen IT-Nutzung in den Firmen nicht von der IT, sondern von Business und Endnutzern getrieben ist. - Geteilte Verantwortung
Die Verantwortlichkeit für Sicherheit, Compliance und Datenschutz liegt in den Firmen nur noch zu einem Drittel bei der IT. - Instrument Zentralisierung
Die Unternehmen reagieren auf die Herausforderung vor allem mit einer Zentralisierung der Daten. Aber auch Ausführung und Management werden gebündelt.
Für die IT ist es vor diesem Hintergrund nicht schön, mit häufig zu wenig Personal und Geld auskommen zu müssen. Und gesagt zu bekommen, gefälligst für mehr Freiheit und Flexibilität für die User zu sorgen. "Es gibt reichlich Technologie und Techniken, die für Abhilfe sorgen können", konstatieren die Studienautoren. "Aber es benötigt Zeit, Anstrengungen und Geld, um die richtigen Lösungen zum Einsatz zu bringen - und daran mag es fehlen."
Wenig hilfreich sei es, in dieser Lage widerspenstig zu reagieren. Stattdessen gelte es, die Dinge voranzubringen. Und zwar, in dem man die Diskussion von der IT- auf die Business-Ebene hievt. Dazu gehöre es auch, den Chefs im Unternehmen klarzumachen, dass es nicht um "Aufklärung" einer vermeintlich bornierten IT geht, sondern um notwendige Investitionen.