Business Case für Unified Communications
"Unternehmen offenbaren schizophrene Einstellungen"
„Die Unternehmen offenbaren schizophrene Einstellungen, wenn es um UC-Business-Cases geht“, sagt Forrester-Analyst Henry Dewing. In Gedankenspielen erscheint es den Anwendern in der Regel logisch, dass eine UC-Implementierung sich rechnen könnte. Dennoch zögern sie am Ende und warten lieber ab. Laut Dewing wird das auch noch eine Weile so sein: „Erwarten Sie nicht, dass die starken Test-Aktivitäten im kommenden Jahr in vollständige Implementierungen münden.“
Im vergangenen Jahr evaluierten 36 Prozent der nordamerikanischen und europäischen Großunternehmen UC oder hatten ein internes Pilot-Projekt laufen. Dieses Jahr sind es 57 Prozent. Nur noch 13 Prozent haben überhaupt keine UC-Pläne. 2007 sagten das noch 27 Prozent. Selbst in kleinen und mittleren Unternehmen lässt sich eine ähnliche Tendenz beobachten. Zwei Fünftel beschäftigen sich 2008 aktiv mit dem Einstieg in UC (2007: 26 Prozent). Nur noch 31 Prozent verfolgen keine UC-Pläne (2007: 41 Prozent).
Von der grundsätzlichen Wirtschaftlichkeit scheint das Gros überzeugt, und dennoch setzt sich UC in der Praxis nur schleppend durch. Das mutet in der Tat schizophren an. In den Zahlen der Forrester-Umfrage: 86 Prozent der Firmen sagen, sie könnten ein überzeugendes Geschäfts-Szenario für eine UC-Implementierung entwerfen. Genauso klagen aber 55 Prozent der Befragten darüber, dass sie sich über den tatsächlichen Wert von UC für ihr Unternehmen nicht im Klaren seien.
Nun geht Forrester naheliegenderweise nicht davon aus, dass die Manager plötzlich verrückt geworden sind und irrational handeln. Es gibt gute Gründe für das scheinbar widersprüchliche Bild. Zunächst einmal wird die Offenheit gegenüber UC tendenziell eindeutig größer. Nur so lässt sich die wachsende Zahl von Test-Projekten erklären.