Strategie und Pragmatismus

Scrum taugt auch für SAP-Implementierungen

13.10.2015
Von Markus Wolf

Purchase-to-Pay als Prozessbeispiel

Ein Beispiel soll das Zusammenspiel von prozessbasiertem Vorgehen und einer agilen Methode wie Scrum veranschaulichen: Der Prozesseigner von Purchase-to-Pay (P2P) definiert gemeinsam mit den Experten in seinem Team die End-to-End-Szenarien, basierend auf den Geschäftsmodellen und den damit zusammenhängenden Operating-Modellen der Firma. Die grundlegenden Charakteristika und Anforderungen finden - auf einem High-Level-Niveau - Eingang in ein "Product Backlog."

Während des ersten Sprints werden dann grundlegende Szenarien wie die Beschaffung von Zulieferprodukten ("Purchasing of supply chain materials"), der Einkauf von Dienstleistungen ("Purchasing of services") und der von Verbrauchsgütern ("Purchasing of consumables") angepasst sowie getestet. Dabei entstehen dann auch die Anwendungsdokumentationen. Und deshalb ist der Prozesseigner nachfolgend in der Lage, die künftigen Prozesse in diesem Bereich zu simulieren.

So lassen sich die Prozesse im Detail abstimmen. Zudem kann der Process Owner auf dieser Basis auch ausgefeiltere Prozesse entwerfen, in unserem Beispiel etwas das"Purchasing of subcontracting with materials".

Aus Sicht des Business erlaubt Scrum definitiv höhere Qualität und Genauigkeit in der Formulierung von Anforderungen. Es ermöglicht die Konzentration auf das wirklich Benötigte. Und damit ist das Fundament für eine erfolgreiche Implementierung bereitet.

Mehr als Rapid Prototyping

Ähnliche Ziele wie Scrum BPM verfolgt im klassischen prozessgetriebenen SAP-Ansatz die Funktion des Rapid Prototyping. Im Vergleich dazu bietet das agile BPM aber einen weiteren Vorteil: Indem es das Prozessdesign mit einer agilen Methode integriert, fördert es von Anfang bis Ende einen gemeinsamen Lernprozess von Anwendern, IT-Experten und Management.

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