Agile Entwicklung
Keine Angst vor Scrum
Jürgen Egeling ist Geschäftsführer der punkt.de GmbH in Karlsruhe. Das mittelständische IT-Unternehmen entwickelt komplexe, webbasierte B2B-Anwendungen und begleitet namhafte Kunden bei der Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle. Jürgen Egeling ist überzeugt: „Tragfähige Online-Geschäfte lassen sich nur in kurzen Feedback-Zyklen mit den Kunden entwickeln. Die Technik dafür ist bereit; das Management nicht.“
Methoden wie Scrum stehen und fallen mit dem intensiven Austausch zwischen den Beteiligten. Auch die Kunden müssen sich umstellen und über den gesamten Projektverlauf hinweg aktiv mitarbeiten sowie einen engagierten Ansprechpartner bereitstellen. Dann profitieren sie davon, dass sie jederzeit direkten Einfluss auf die Projektentwicklung haben und über den Stand der Arbeiten im Bilde sind.
Das Dienstleistungsverhältnis zwischen Agentur und Kunde wandelt sich zu einer Partnerschaft, die dem Auftraggeber mehr Transparenz als bei herkömmlichen Entwicklungsmethoden gibt. Sie stellt zudem sicher, dass das fertige Produkt exakt seinen Vorstellungen entspricht. Die Agentur wiederum kann sich durch das zeitnahe Feedback sicher sein, dass sie nicht an den Wünschen ihres Kunden vorbei entwickelt und kein Streit um vereinbarte Leistungen aufkommt.
- Kleines Scrum-Glossar
Was meint eigentlich Scrum, Product Owner oder Backlog? Wir stellen Ihnen die wichtigsten Begriffe und ihre Bedeutung vor. - Scrum
Der Begriff stammt aus dem Rugby und bedeutet wörtliche "Gedränge". In der Softwareentwicklung bezeichnet er ein Vorgehensmodell der agilen Softwareentwicklung, das 1995 von Ken Schwaber, Jeff Sutherland und Mike Beedle veröffentlicht wurde. - Das Scrum-Team
Aufgabe des Teams ist es, die Anforderungen der Fachabteilung umzusetzen. Es bietet drei Rollen: - 1. Rolle: Product Owner
Er vertritt den Auftraggeber, also die fachliche Seite. Also zeichnet er für die Priorisierung der Anforderungen verantwortlich und letztlich auch für den Nutzen, den das Projekt dem Unternehmen bringt. - 2. Rolle: Scrum-Master
Er ist quasi der Herr über die Prozesse. Er sorgt dafür, dass die Scrum-Regeln im Projekt eingehalten werden, er fördert die Transparenz, unterstützt das Team bei der Beseitigung von Hindernissen und sucht ständig nach möglichen Verbesserungen. - 3. Rolle: Die Entwicklergruppe
Sie besteht idealerweise aus sieben Entwicklern. - Sprint
Mit diesem Begriff bezeichnet Scrum einen Iterationszyklus, innerhalb dessen ein Scrum-Teams eine Anforderung umsetzt. Ein Sprint dauert mindestens zwei Wochen und maximal einen Monat. - Backlog
So heißt in Scrum die priorisierte Anforderungsliste für das zu entwickelnde Produkt. Sie wird vom Product Owner verantwortet und gepflegt. - Definitionen von fertig
Dabei handelt es sich um die Kriterien, unter den ein Produkt als umgesetzt akzeptiert wird.
Agile Entwicklungsmethoden haben sich aus der Erkenntnis entwickelt, dass sich Spezifikationen in IT-Projekten nie so exakt formulieren lassen, dass kein Interpretationsspielraum bei der Umsetzung mehr bleibt. Deshalb setzen Methoden wie ScrumScrum auf kurze Feedback-Zyklen, die verhindern, dass Auftraggeber und Entwickler aneinander vorbeireden. So können Missverständnisse schnell ausgeräumt werden und alle auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Alles zu Scrum auf CIO.de
Der Kunde bestimmt die Entwicklungsrichtung
Bei Scrum vertritt der "Product Owner" den Auftraggeber über den gesamten Entwicklungszeitraum im Projektteam. Seine Aufgabe ist es, die einzelnen Anforderungen zu benennen und zu priorisieren. Das Entwicklerteam setzt entsprechend der vom Product Owner vorgegebenen Reihenfolge nach und nach die Anforderungen in sogenannten Sprints um. Zu jedem Sprint - dieser dauert zwischen einer und vier Wochen - darf der Product Owner neue Anforderungen definieren, bestehende Anforderungen abändern oder neu priorisieren.
Nach Ende des Sprints entscheidet er, ob er die Entwicklungsergebnisse akzeptiert. Damit trägt der Product Owner einen wesentlichen Teil der Verantwortung für den Erfolg des Projekts. Denn er kann als einziges Mitglied des Scrum-Teams den Business-Wert der einzelnen Anforderungen beurteilen und muss den Kurs justieren.