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Sieben Thesen zum agilen Projekt-Management

28.05.2013
Von Eric Marischka

These 4: Weniger ist mehr

Statement: Agile Methoden eignen sich mehr für kleine Projekte.

Agil geführte Projektteams sollten nicht mehr als zehn Mitarbeiter haben. Bei größeren Teams müssen die beteiligten Rollen eingeübt und sicher anwendbar sein. Generell ist es vorteilhaft, wenn einzelne Teammitglieder mit agiler Methodik vertraut sind. Der Grund: Weit mehr als jede andere Methode eröffnet das agile PM die Möglichkeit, über die Erstellung von Prototypen direkt auf die Anforderungen der späteren User einzugehen - und nicht daran vorbei zu entwickeln.

These 5: Agiles Projekt-Management schafft Flexibilität

Statement: Insbesondere in Situationen mit unklaren Anforderungen können agile Methoden hilfreich sein.

Nicht nur die Projektgröße ist ein entscheidendes Kriterium, auch die Ausgangssituation kann für oder gegen den Einsatz agiler Methoden sprechen. Denn während sich klassische Methoden aufgrund besserer Planbarkeit und besserer Controlling-Möglichkeiten eher für Großprojekte und umfangreichere Programme eignen, können agile Methoden unterstützend wirken, wenn Anforderungen (noch) unklar sind oder sich besonders schnell ändern.

These 6: Projekt ist nicht gleich Projekt

Statement: Agiles PM ist nicht per se gut oder schlecht. Es ist vielmehr unter bestimmten Bedingungen ein sinnvolles Vorgehensmodell.

Jedes Projekt ist anders, jedes Umfeld hat seine eigene Dynamik. Trotzdem gibt es Kriterien, die Hinweise darauf geben, ob sich ein Projekt für die agile Methodik eignet und welche Hürden für agiles PM es birgt . Jedes Unternehmen sollte sich folgende Fragen stellen:

  • Ist das Projekt beziehungsweise das Unternehmen in einem Umfeld mit komplexen Produkten, Unklarheit und sich häufig wechselnden Anforderungen angesiedelt?

  • Verfügt der Betrieb über das notwendige Know-how und Personal?

  • Wie verträgt sich die agile Methodik mit der etablierten Unternehmens- und Führungskultur?

These 7: Klassisch mit Agil erzeugt Synergie-Effekte

Statement: Die Kombination beider Methoden ist ideal. Es gilt der Leitsatz: Alles zu seiner Zeit und immer dann, wenn es passt.

Elemente des klassischen Projekt-Managements können die Einführung und Anwendung agiler Methoden deutlich erleichtern. So zeigt die Erfahrung, dass klassische Bausteine wie klar definierte Ziele, Meilensteine oder Termin- und Budgetvorgaben häufig positiv aufgenommen werden. Sie dienen allen Beteiligten als wichtige Orientierungshilfe, nicht zuletzt internen Interessenvertretern wie etwa dem Management.

Doch Agiles und Klassisches lässt sich auch durchaus mischen. Dabei muss an der einen oder anderen Stelle natürlich feinjustiert werden, etwa in dem Sinne, dass herkömmliches Reporting auf Programmebene auch iterative Vorgehensmodelle der unteren Ebenen zulässt (was die häufig eingesetzten Wasserfallmodelle zumindest im Grundsatz nicht gerade erleichtern).

Gelingt die Synergie von agil und klassisch, kann sich ein idealtypisches Vorgehensmodell entwickeln, das schneller Ergebnisse bringt und dabei durch eine intensivere Einbindung der Betroffenen zu höherer Zufriedenheit bei den Projektbeteiligten führt als jedes andere.

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