Liebe auf den zweiten Blick

Smartwatch LG G Watch R W110 im Praxis-Dauertest

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Unverzichtbar: Wear Mini-Launcher

Per Mini-Launcher lassen sich Apps auf der Uhr bequem starten.
Per Mini-Launcher lassen sich Apps auf der Uhr bequem starten.
Foto: Hill/Jeschke

Wer mehr aus seiner Smartwatch herauskitzeln will, für den ist Google Play eine Anlaufstelle. Nach Eingabe des Suchbegriffes Wear zeigt Android eine Vielzahl an Apps für Smartwatches an. Das Angebot reicht von bekannten ToolsTools wie Evernote oder MicrosoftMicrosoft OneNote über virtuelle Taschenlampen, Wetter-Apps oder Kalender bis hin zu einfachen Spielen. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Tools auf CIO.de

Eine Must-have-App ist dabei sicher der Wear Mini-Launcher. Er fügt der Smartwatch, wie vom Smartphone bekannt, eine Art Homescreen hinzu. Von diesem Bildschirm lassen sich dann die diversen Apps starten. Gleichzeitig ist er noch für eine Überraschung gut: Er zeigt endlich deutlich die Apps an, die bei der Einrichtung Smartwatch gleich automatisch vom Smartphone mitinstalliert wurden, weil von ihnen eine Watch-kompatible Version existiert.

Zudem lassen sich über den Mini-Launcher die Smartwatch-Apps deutlich einfacher und bequemer starten. Ebenfalls ist mit ihm ein bequemerer Zugriff auf die Einstellungen der Uhr möglich. Auf dem Smartphone kann der Mini-Launcher an die persönlichen Vorlieben des Nutzers angepasst werden, etwa ob er sich beim Wischen von links nach rechts oder umgekehrt öffnet.

Apps für die Uhr

Mit Apps wie einem Carfinder oder einem Minitaschenrechner auf der Uhr entwickelte sich langsam aus der eher auf Distanz bedachten Haltung zur Smartwatch ein erster zarter Flirt. Doch die Killer-App war schließlich die Entdeckung, dass die App ImperiHome auch auf der Smartwatch lief. ImperiHome ist eine App zur Ansteuerung diverser Home-Automatisierungssysteme. In Kombination von ImperiHome und Smartwatch ließen sich nun die Lichter im Haus per Sprachbefehl an die Uhr ein- und ausschalten. Damit hatte sich die LG-Uhr endlich ihren festen Platz erobert.

Fazit zur LG G Watch R W110

Grundsätzlich gibt es an der LG G Watch R W110 aus technischer Sicht nichts zu bemängeln und Design ist ja bekanntlich Geschmackssache. Schade ist dagegen, dass weder LG noch Google den Usern das Zusammenspiel zwischen Android-Smartphone und Android Wear richtig erklären - hier wird unnötig Potenzial verschenkt. Ist eine Smartwatch nun lediglich ein nettes Gadget oder eine sinnvolle Ergänzung zum Smartphone?

Obwohl der Autor letzteres Bejahen und die Smartwatch eigentlich nicht mehr missen möchte, würde er sie dennoch nicht kaufen. Warum? Schlicht, weil ihm der Spaß keine 270 Euro wert sind. Bei 150 Euro würde er zuschlagen.

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