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IT-Neuausrichtung und agile Arbeitsweise

So entstand bei BS Energy eine neue Lernkultur

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Ein gewaltiger Change, das war Nebert klar. "Deshalb organisierte ich einen ersten Workshop mit IT-Führungskräften und -Mitarbeitern aus jedem Team, in dem es um die Kernfrage ging: "Wie müsste ein IT-Bereich bei uns aussehen, wenn es noch keinen gäbe?'", berichtet er. Im Rückblick hält er seinen eigenen Perfektionsanspruch für problematisch. Eine wichtige "Lesson Learned": "Ich musste also bei mir selbst mit der Veränderung anfangen, wenn die Neugestaltung des IT-Bereichs erfolgreich sein sollte."

Im Frühjahr 2018 schließlich entstand ein radikaler Ansatz für die neue IT-Organisation. Agil, cross-funktional und entlang der Kundenstruktur sollte sie sein. Jedem Fachbereich von Vertrieb und Kundenservice über die Netz-Gesellschaften bis zu den kaufmännischen Bereichen wurde ein IT-Team zugeordnet. Konkret: die Fachbereiche schicken Product Owner in die IT-Teams, die jede Woche ihre IT-Anforderungen nennen. Eine Idee, die gemeinsam mit den Fachbereichen verfeinert wurde. Die neuen Teams brauchen Knowhow in Sachen Business, Development und Operations SkillsSkills. Alles zu Skills auf CIO.de

"Führungskräfte waren zunächst außen vor"

Beim Besetzen der IT-Teams legten die Projektbeteiligten den Schalter um: statt eines hierarchischen Vorgehens entschieden die Mitarbeiter selbst. Es sollte sichergestellt sein, dass alle Kollegen in selbstgewählten Teams für selbstgewählte Kunden arbeiten. "Führungskräfte waren zunächst außen vor. Sie wurden den Teams erst später vorgeschlagen, durch diese gewählt und so legitimiert", erklärt Nebert.

Davon fühlten sich so viele Mitarbeiter elektrisiert, dass statt eines einzigen IT-Pilotteams gleich zwei entstanden, eines für den Vertrieb und eines für Services. Damit waren die beiden größten Bereiche schon abgedeckt. Raumplanung, Umzüge und weiteres organisierten die Teams selbst, Führungsrollen gab es nicht.

Ein Kanban-Coach unterstütze bei der Einführung in neue Arbeitsweisen. Gleichzeitig fanden Schulungen und Retrospektiven statt. Es war zwar nicht geplant, aber Altaufgaben wurden einfach in die agilen Abläufe integriert.

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