Ein Leitfaden für Entscheider

So gelingt die Migration auf Office 365

30.09.2015
Von Peter Haupt

Office 2013 Click-to-run: Tücken bei Lizenz und Softwareverteilung

Ein weiterer "Pferdefuß" beim Office 365-Umstieg lauert im neuen Click-to-run-Verfahren zur Softwareverteilung, das für die Installation von Office-2013-Anwendungen zum Einsatz kommt.

Die Office-Clients als Teil eines Office 365-Vertrags erfordern eine Umstellung der Verteilung auf die Click-to-Run-Technik. Hierbei sind wegen der automatischen Verteilung von Updates neue Test- und Rollout-Verfahren zu beachten.
Die Office-Clients als Teil eines Office 365-Vertrags erfordern eine Umstellung der Verteilung auf die Click-to-Run-Technik. Hierbei sind wegen der automatischen Verteilung von Updates neue Test- und Rollout-Verfahren zu beachten.
Foto: utilitas GmbH / Peter Haupt

Die Tragweite dieser Thematik ist insofern groß, da Microsoft derzeit sehr viele Unternehmen über den Lockvogel "günstigere Office-Client-Lizenzen" in das Abo-Modell ködert.

Der Preisvorteil ist gegenüber den klassischen Lizenzen wie Enterprise Agreement tatsächlich signifikant.

Was jedoch viele dabei nicht beachten: Mit der Lizenz ändert sich auch die Technik der Softwareverteilung, anstelle der altbekannten MSI-Installer-Methode kommt die neue, inkrementelle Verteilmethode Click-to-Run zum Einsatz. Dabei müssen folgende Gesichtspunkte beachtet werden:

  • Neuartiges Lizenzmodell zwingt zur Neuinstallation - Viele Microsoft-Kunden steigen auf das Office 365-Abomodell um, lassen aber die bereits installierten Office-Anwendungen unangetastet. Damit verstoßen sie gegen die Lizenzbedingungen von Microsoft, die eine Neuinstallation der Anwendungen per Click-to-Run verlangen.

  • Über-oder Unterlizenzierungen? - Nach dem alten Lizenzmodell müssen Unternehmen stets selbst dafür Sorge tragen, dass alle Arbeitsplätze korrekt lizenziert sind. Sind zu wenige Lizenzen vorhanden, drohen die berüchtigten Audits. Verfügt man über zu viele Lizenzen, wirft man unnötig Geld für Software raus.

  • Click-to-Run beendet dieses Dilemma, indem die Software-Verteilung und -verwaltung in ständiger Verbindung mit den Microsoft-Servern steht. So kennt Microsoft jede Lizenz und jeden Arbeitsplatz und rechnet entsprechend ab, Fehllizenzierungen können nicht mehr passieren.

  • Immer die neueste Office-Version - Click-to-Run-Anwendungen prüfen beim Start stets, ob Updates verfügbar sind und aktualisieren sich selbständig. Damit bleiben die Kunden auch bei einem Release-Wechsel immer auf dem neuesten Versionsstand.

  • Update-Risiken mit interner Verteilung umgehen - Was komfortabel klingt, birgt für Unternehmen allerdings auch einige Risiken. So kann es im Fall nicht getesteter Updates schon mal vorkommen, dass die eigenen Office-Add-Ons oder auf Office basierende Applikationen von einem Tag auf den anderen nicht mehr funktionieren.

Um das zu verhindern und Kunden eine kontrollierte Verteilung zu ermöglichen, lassen sich auch Click-to-Run-Anwendungen in die klassische Softwareverteilung integrieren. So kann ein Administrator beispielsweise mit Systemcenter Pakete erstellen und diese abgekoppelt von Microsoft nach einem internen Test- und Verteilplan ausrollen.

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