Faltrad von Brompton, Dahon, Moulton und Vello im Test

So schlagen sich Falträder im Alltag

Bernhard Steppan arbeitet als IT-Chefarchitekt bei DB Systel GmbH (Deutsche Bahn) in Frankfurt am Main. Er hat 100+ Artikel und zahlreiche Bücher über C++ und Java verfasst. Er betreibt mehrere Blogs, unter anderem http://steppan.net, http://artouro.org und http://tourbine.com
Für den Arbeitsweg oder privat, ein Faltrad bietet beste Fahr- und Transporteigenschaften. Wir stellen die Räder Brompton RD 6, Dahon I3, Moulton TSR 4 und Vello Bike+ vor.
  • Der Fahreindruck hängt maßgeblich von der Rahmenkonstruktion, Federung und Reifengröße ab
  • Fahreigenschaften sind trotz der kleinen Laufräder sehr gut
  • Ein Faltrad mit Elektroantrieb als Alternative
  • Hintergrundwissen und Geschichte des Faltrads
Mit dem Faltrad gen Sonnenuntergang: Mit den Modellen von Brompton, Dahon und Co überhaupt kein Problem.
Mit dem Faltrad gen Sonnenuntergang: Mit den Modellen von Brompton, Dahon und Co überhaupt kein Problem.
Foto: Ko Kim - shutterstock.com

Das Fahrrad feierte im Jahr 2017 seinen 200. Geburtstag. Karl Drais fuhr 1817 erstmals auf einer sogenannten Laufmaschine. Fast so alt wie das Fahrrad ist der Wunsch, es zerlegen und somit leichter transportieren zu können.

Bereits im Jahr 1878 meldete der Engländer William Grout das erste Patent für ein Faltrad an. Das erste Modell mit kleinen Laufrädern war das holländische Fongers-Militärrad zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Einen regelrechte Boom löste das "Moulton Stowaway" im Jahr 1962 aus. Im Zuge dieser Erfindung wurde der Markt auch von minderwertigen Falträdern anderer Hersteller überschwemmt, die durch ihre Sicherheitsmängel lange Zeit das negative Image des "Klapprads" prägten.

Das Image verbesserte sich erst Anfang der 80er Jahre. Damals kam mit dem Brompton und den Rädern von Dahon eine neue Generation von Falträdern auf den Markt. Diese neuen Räder hatten gute Fahreigenschaften, Sicherheitsverschlüsse und waren einfach zu falten. Dies interessierte zunächst allerdings nur Randgruppen wie Yachtbesitzer oder Camper.

Mittlerweile hat sich die Zielgruppe auf die große Gruppe von Berufspendlern ausgedehnt, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und keine Lust verspüren, den letzten Weg zu Fuß zurückzulegen. Für sie sind Klappräder ideal, denn sie dürfen im Gegensatz zu klassischen Fahrrädern zu beliebigen Zeiten in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgenommen werden. Sogar auf dem Weg zur Arbeit in Bussen und Trambahnen oder im ICE ist die Mitnahme von Falträdern erlaubt.

Aber auch für andere Radfahrer kann ein Faltrad interessant sein, denn diese Räder passen zusammengelegt in jeden PKW und können im Büro oder Restaurant in einer Transporttasche diebstahlsicher und regengeschützt untergebracht werden.

MVV-Fahrradmitnahme

Muss man als Pendler mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren, ist die Mitnahme von konventionellen Fahrrädern unter Umständen eine heikle Angelegenheit. Zum Beispiel ist beim Münchener Verkehrsverbund (MVV) die Mitnahme von Fahrrädern im Berufsverkehr zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 16 und 18 Uhr in der Regel nicht zulässig und erfordert in den freien Zeiten ein Fahrradticket. Faltfahrräder sind von dieser Regel ausgenommen.

Wer ein sehr gutes Faltrad Probe gefahren hat, wird feststellen, dass sich moderne Modelle trotz der kleinen Laufräder überraschend gut fahren. Der Fahreindruck hängt vor allem von der Rahmenkonstruktion, Federung und der Reifengröße ab. Je größer die Reifen, desto leichter fällt es dem Fahrer, die Balance zu halten. Mit steigender Reifengröße steigt aber auch das Packmaß des Faltrads. Unter den Aspekten Packmaß und Fahreigenschaften haben wir vier aktuelle Falträder - mit und ohne Elektroantrieb - untersucht und getestet.

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