Faltrad von Brompton, Dahon, Moulton und Vello im Test
So schlagen sich Falträder im Alltag
Brompton RD 6
Beginnen wir mit dem Brompton: Wer auf Londons vom Autoverkehr überfüllten Straßen unterwegs ist, dem springen die kleinen, wendigen Flitzer des englischen Herstellers Brompton Bicycle Limited sofort ins Auge. Sogar viele korrekt gekleidete Geschäftsleute sind damit unterwegs. Der Firmengründer Andrew Ritchie begann schon im Jahr 1975 in London mit der Konstruktion von Klapprädern. Auslöser war seine Unzufriedenheit mit der Qualität der damals auf dem Markt erhältlichen Falträdern. Er benannte das Rad nach der katholischen Kirche Brompton Oratory gegenüber seiner damaligen Wohnung im Londoner Stadtteil South Kensington. Das Brompton wird immer noch in London von Hand gefertigt.
Allen Bromptons gemein ist der schwungvoll nach oben gebogene, sehr stabile Rahmen. Das Gelenk zum Falten des Vorbaus sitzt nahe dem Steuerkopf, was dem Fahrrad ein Plus ein Stabilität verleiht. Dank der wirklich genialen Faltkonstruktion lässt sich das Modell in wenigen Sekunden zusammenlegen: Hierzu dreht man das rechte Pedal nach hinten, entriegelt den Hinterbau und hebt das Fahrrad etwas an.
Der Faltmechanismus: Durch das Anheben klappt der Hinterbau durch sein Gewicht nach vorne, und das Fahrrad ruht auf den Rollen seines Gepäckträgers. Danach öffnet man das Rahmengelenk, klappt das Vorderteil nach rechts weg und schiebt die Sattelstütze ganz nach unten, um den Hinterbau zu arretieren. Zum Schluss löst man das Lenkerscharnier, legt den Lenker um, dreht das linke Faltpedal nach oben und klappt es ein. Das Brompton RD 6 ist danach ein handliches Gepäckstück mit einem Volumen von nur 60 x 58 x 27 cm³, dem weltweit geringste Packmaß eines Faltrads.
Im zusammengefalteten Zustand kann das Brompton sicher auf den vier Rollen seines Gepäckträgers gleich einem Trolley gezogen werden, was besonders auf einem Bahnsteig sehr praktisch ist. Das Testrad RD 6 hat - wie alle Bromptons - sehr kleine 16-Zoll-Laufräder und eine Hinterradfederung. Es verfügt über einen stabilen Stahlrahmen und eine leichtgängige 6-Gang-Schaltung mit Lenkerschalter.
Weiterhin ist es mit einem Shimano-Nabendynamo und Halogenscheinwerfern ausgestattet. Es wiegt in dieser Ausstattung nur 12,8 kg. Wer es leichter möchte, wählt einen Titanrahmen. Das RD 6 kostet in der getesteten Version rund 1.700 Euro. Die Fahreigenschaften sind trotz der kleinen Laufräder sehr gut. Aufgrund der ausgereiften Konstruktion und den sehr guten Fahreigenschaften ist das Brompton ein ohne Abstriche sehr empfehlenswertes Faltrad.
Daten & Fakten: Brompton RD 6
Hersteller | Brompton Bicycle Limited |
Vertrieb | Voss Spezial Rad GmbH |
Homepage | |
Modell | Brompton RD 6 |
Rahmenmaterial | Stahl |
Schaltung | 6-Gang-Kombischaltung |
Bremsen | Dual Pivot |
Reifen | Brompton Kevlar 16" |
Federung | Hinterradfederung (auf das Gewicht des Fahrers einstellbar) |
Farben | 11 Farben verfügbar |
Gewicht | 12,8 kg |
Packmaß | 60 x 58 x 27 cm³ |
Preis | 1.707 Euro |