Personalführung
So viel Intuition verträgt ein Unternehmen
Gute Arbeit, schlechte Arbeit
Kurz zur Erinnerung: Der jährlich erhobene Engagementindex von Gallup, repräsentativ für alle Unternehmensgrößen und -branchen, ergibt für das Jahr 2011 lediglich 14 Prozent hoch motivierte Mitarbeiter. 63 Prozent weisen eine geringe emotionale Bindung an das Unternehmen auf und schieben Dienst nach Vorschrift - damit sind sie wohl kaum Leistungsträger. Die verbleibenden 23 Prozent sind völlig entkoppelt von ihrem Arbeitgeber und befinden sich in der inneren Kündigung. Die Kosten dieser inneren Kündigung beziffert Gallup konservativ gerechnet auf rund 124 Millarden Euro - die tatsächlichen Kosten liegen meines Erachtens wesentlich höher.
Der ebenso repräsentative DGB-Index Gute Arbeit, schlechte Arbeit für das Jahr 2010 kommt unabhängig von der Gallup-Studie zu ähnlichen Ergebnissen: Lediglich 15 Prozent der Mitarbeiter erleben Ihre Arbeit als "gute Arbeit". 52 Prozent verlieren Ihre Motivation bei mittelmäßiger Arbeit und sogar 33 Prozent attestieren ihrem Arbeitgeber schlechte Arbeit und lechzen bereits am Montag dem kommenden Wochenende entgegen.
Damit nicht genug: Der IAQ-Report 2011-03 verweist auf eine seit 1984 bis 2009 stetig sinkende Arbeitszufriedenheit. Im internationalen Vergleich lag Deutschland von 22 untersuchten Ländern auf Platz 18.
Ursache der Misere
Eine Ursache dieser Misere ist den Studien gemein: Menschen werden frustriert, wenn sie nicht mitgestalten dürfen. Damit wird die Selbstorganisation und Selbstbestimmung von Mitarbeitern als eines der fünf Prinzipien einer effektiven EntscheidungsKultur zu einer zentralen Steuergröße unternehmerischen Erfolgs.
Neben dieser kulturellen Variable wird dann natürlich sofort die individuelle EntscheidungsKompetenz der Führungskräfte und Mitarbeiter wichtig. Auch hier ist die Forschungslage ziemlich eindeutig: Entscheidungen werden und können nicht ausschließlich rational getroffen werden, also auf Grundlage von Zahlen, Daten und Fakten.