Cyber-Schikanen
Social Media gefährdet Privatsphäre im Job
14 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer haben schon einmal entdeckt, dass Kollegen heimlich über sie per E-Mail, Instant Messaging, Social Media oder SMS gesprochen haben. Fast jeder Zehnte (neun Prozent) wurde von einem Kollegen bereits über einen dieser Kommunikationskanäle beleidigt. Sieben Prozent der Befragten haben es bereits selbst erlebt, wie sich Gerüchte über sie auf diesem Weg verbreitet haben oder wie Kollegen ihnen digital Avancen gemacht haben.
Deutsche sprechen bei Cyber-Schikanen Kollegen direkt an
Erleben Mitarbeiter in Deutschland eine Cyber-Schikane, konfrontieren 65 Prozent der Betroffenen den Kollegen, der sie schikaniert, eher direkt, als zuerst mit dem Chef zu sprechen. Arbeitnehmer in englischsprachigen Ländern wenden sich dagegen häufiger erst einmal an einen Vorgesetzten.
Offizielle Unternehmensrichtlinien gegen Cyber-Schikanen scheinen kaum verbreitet. Nur 37 Prozent aller Umfrageteilnehmer wissen von einem bestehenden Regelwerk im Unternehmen, das solchen Web-Schikanen am Arbeitsplatz entgegenwirkt. In Deutschland glauben nur 23 Prozent der Angestellten, dass es bei ihrem Arbeitgeber entsprechende Richtlinien gibt. Im Gegenzug sind sich 42 Prozent der Befragten sicher, dass es solche Vorschriften nicht gibt, jeder Dritte weiß es nicht.
Gerade weil häufig kein Regelwerk zum Umgang mit Cyber-Schikanen existiert und Angestellte Konflikte eher untereinander als mit Hilfestellung ihres Vorgesetzten lösen, sollten sie beim Umgang mit Social Media einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Dazu zählt, dass man seine Privatsphäre-Einstellungen regelmäßig prüft und mit persönlichen Informationen sehr aufmerksam umgeht. Würde man den Kollegen auch im persönlichen Gespräch davon erzählen? Falls man diese Frage verneint, sollte man über den Facebook-Post noch einmal nachdenken.
Gerade, wenn es im Kollegenkreis dazugehört, sich bei Facebook als Kontakt hinzuzufügen, empfiehlt sich die Listenfunktion. Darüber kann man Freunde, Bekannte und Kollegen unterschiedlichen Listen zuordnen und bei Statusmeldungen genau festlegen, wer den Post sehen darf und wer nicht.