Microblogging kommt in Unternehmen an
Twittern fürs Business
Wie so viele andere Dinge, die zuerst privat genutzt werden, um dann ins Geschäftsleben mit hinübergenommen zu werden, "ist Microblogging ein Trend, der aus der Consumer-Welt kommt", stellt Gartner-Analyst Mann fest. "Es ähnelt dem Statusbericht bei den bekannten Social-Network-Sites wie FacebookFacebook oder MySpace." Auch bei der Social Business Community Xing können sich die Mitglieder mithilfe der Microblogging-Funktion "Neues aus meinem Netzwerk" innerhalb einer Gruppe Nachrichten zukommen lassen. Alles zu Facebook auf CIO.de
Noch ist diese Art der Kommunikation für Unternehmen weltweit ziemlich neu. Beim Computerhersteller DellDell gibt es einen offiziellen Twitter-Blog, den Interessierte abonnieren können. Auch die Fernsehsender BBC und CNN nutzen diese Methode, vor allem aus Marketinggründen, um ihre Pressemitteilungen und PR-Ankündigungen zu promoten. Birgit Heinold: "Auch wir vernetzen (Micro-)Blogger mit unseren Kunden und weisen sie darauf hin, an welchen Informationen sie Bedarf haben. Für ausgewählte Unternehmens-News nutzen wir Twitter Alerts." Alles zu Dell auf CIO.de
Mann ist davon überzeugt, dass es bald auch Firmen geben wird, die den Austausch von Kurznachrichten auf Microblogger-Plattformen genauso mitlesen werden wie heute schon Blogs. "Die Firmen wollen auch hier wissen, wie sich ihr Image in der Öffentlichkeit entwickelt, um rechtzeitig gegensteuern zu können." Auch neue Trends tauchen hier zuerst auf. Birgit Hei-nold: "Wir folgen den Nachrichten einiger Journalisten und Blogger, um zu verstehen, was sie thematisch beschäftigt."
Gartner-Experte Mann hält Microblogging vor allem für die individuelle Selbstvermarktung und die unternehmensinterne Profilierung von Mitarbeitern für wichtig. Technologiefirmen wie IBMIBM oder SAPSAP bestärken ihre Führungskräfte deswegen darin, daran teilzunehmen. "Microblogging ist vor allem für die schnelle, unkomplizierte Interaktion gut. Man kann sich auf dem Laufenden halten, was die Menschen, für die man sich interessiert, gerade tun oder woran sie arbeiten." Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de
Dass Unternehmen wie bei E-Mails auch beim Austausch der Kurznachrichten besonders auf gesetzliche Regularien achten müssen, hält Mann derzeit für unwahrscheinlich. "Hier geht es weniger ums Geschäft und um Verträge", sagt er. "Das Risiko von Missbrauch, Missverständnissen oder Insiderhandel ist deswegen geringer." Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter aber genauso wie bei privaten Blogs daran erinnern, dass vertrauliche Dinge nicht weitergegeben werden sollen. Dazu gehören etwa die Bekanntgabe von noch unveröffentlichten Produkten, finanzielle Unternehmensergebnisse oder Aussagen über Kunden.