CIO-Matinée 2004
Übersetzer müssen her
Tobias Diener, zuständig für IT im Vorstand der Schweizer Rohrleitungssystem-Anbieters Georg Fischer AG, sah die Bringschuld auf der IT-Seite: Die IT müsse noch stärker die Sprache des Business sprechen. Deswegen empfahl er auch, weniger Informatiker als vielmehr Wirtschaftinformatiker einzustellen.
Wilfried Vogel, Geschäftsführer beim Softwareanbieter Ilog, entgegnete, dass das Business in der Pflicht stünde, sich mehr IT Wissen anzueignen. Mit dieser Wissensbasis könnte das Management besser ProjekteProjekte anstoßen. Dieser Vorschlag stieß bei Diener auf Skepsis, um es vorsichtig auszudrücken. Aufgrund seiner Erfahrungen als früherer Berater und heutiger Vorstand prophezeite er, dass das nicht klappen wird. Alles zu Projekte auf CIO.de
Teilnehmer Helmut Krcmar, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Technische Universität München und Geschäftsführer der Informations- und Technologie-Management GmbH in Stuttgart (ITM), unterstützte die Position von Diener: Unternehmen bräuchten Übersetzer auf der Linie zwischen IT und Business. Auch er plädierte dafür, Wirtschaftsinformatiker an diese Schnittstellen zu setzen.
Solche Dolmetscher sollten jedoch aus den Fachabteilungen kommen. Dafür eine eigene Übersetzer-Ebene zu schaffen, führe eher zu noch mehr Missverständnissen, wie ein Teilnehmer im späteren Verlauf der Matinée sagte. Durch die neue - inzwischen wieder aufgelöste - Abteilung sei die Kommunikation in seinem Unternehmen nur noch komplexer geworden.
Auf der obersten Ebene komme nach Krcmars Ansicht natürlich dem CIO die Aufgabe zu, die IT-Anliegen in verständlicher Sprache zu vermitteln. Allerdings, sagte er in Anspielung auf den Titel der Diskussion, sollten CIOs und Management nicht das Trennende zwischen IT und Business suchen, sondern auf die Gemeinsamkeiten schauen.