Top-5-Unternehmen verlieren Marktanteile
Übersicht deutscher IT-Services-Markt 2006
Das Thema Übernahmen will Christoph Kollatz in aller Ruhe angehen: "Wir haben in einzelnen Branchen führende Positionen inne - in anderen ausgewählten Industrien wollen wir diese noch erreichen. Mittelfristig würde ich die ein oder andere gezielte Verstärkung nicht völlig ausschließen, sollten wir zu der Auffassung gelangen, dass sie notwendig wäre. Aktuell ist das aber kein Thema."
5. EDS (Marktanteil drei Prozent)
Die Überraschung des vergangenen Jahres bot EDS. "Das Unternehmen hat den Turn-around geschafft", sagt PAC-Berater Kaiser. Mit seinem klar strukturierten Portfolio habe sich der Dienstleister sogar mittlerweile einen Vorsprung zu einigen Wettbewerbern aufbauen können. "Jetzt gilt es für EDS allerdings vor allem im Bereich der Anwendungs-Services die Wahrnehmung in Deutschland zu erhöhen."
"In den Bereichen Infrastruktur und Outsourcing sind wir 2006 deutlich gewachsen", sagt Hagen Rickmann, Geschäftsführer bei EDS in Deutschland und verantwortlich für das Consulting-Geschäft in Nord- und Zentraleuropa. Auch im Application Management und IT Consulting habe das Unternehmen gut zulegen können. Hier sehen Analysten jedoch noch einen deutlichen Nachholbedarf.
Das Umsatzwachstum des vergangenen Jahres ging bei EDS erneut mit einer Verringerung der Mitarbeiterzahl einher. Die deutsche Tochter bringt es mittlerweile noch auf rund 3.500 Beschäftigte. Diese Entwicklung ist auf weitere Desinvestments von nicht strategischen Betriebsteilen der Firma auf dem deutschen Markt zurückzuführen. "Die Konsolidierung ist damit beendet", so Rickmann.
Mittelfristig hat sich der Dienstleister ehrgeizige Ziele gesetzt. "Wir möchten in den nächsten Jahren die Nummer Drei im deutschen IT-Services-Markt werden", sagt Rickmann. Daher seien Übernahmen denkbar, auch größere. Der Schwerpunkt liege aber ganz klar auf organischem Wachstum.