Bürger in Friedrichshafen testen 6 Monate
Umkämpfte neue De-Mail
Wie die Projektteilnehmer ohne ein in Kraft befindliches Gesetz handeln können, erklärt Holger Neumann, Pressesprecher von GMX: „Rechtswirkungen, die sich aus dem Gesetz ergeben werden, werden in der Pilotierung bilateral zwischen Nutzern und Providern vereinbart.“ Darüber hinaus sei „allen Projektteilnehmern daran gelegen, bereits jetzt höchste Sicherheitsanforderungen zu erfüllen und nicht durch Versäumnisse in diesem Bereich das Projekt De-Mail zu kompromittieren.“
Wie man sich bei De-Mail anmeldet
De-Mails können als „Brief“ oder als „Einschreiben“ versandt werden. Beim Einschreiben erhält der Absender eine qualifizierte elektronisch signierte Bestätigung darüber, wann die Nachricht verschickt wurde und wann sie zugestellt worden ist. Damit kann der Eingang beim Empfänger zweifelsfrei nachgewiesen werden. Auch einen elektronischen Dokumentensafe („De-Safe“) soll es geben, darin sollen alle wichtigen elektronischen Dokumente verschlüsselt langfristig sicher archiviert werden können.
Für die Nutzung der Dienste gibt es drei unterschiedliche Anmeldeniveaus. Bei „einfach“ reicht eine Benutzername/Passwort-Kombination. Bei den beiden anderen ist eine Authentisierung durch Besitz und Wissen wie einem USB-Token und einer PIN zur Freischaltung erforderlich. Der De-Mail-Nutzer kann an andere De-Mail-Adressen auch sogenannte „De-Ident“-Bestätigungen qualifiziert signiert verschicken lassen, diese enthalten die Identitätsdaten wie Adresse oder Alter.
Die Veranstalter der Pressekonferenz sahen ihre De-Mail in eine Reihe mit der Erfindung der E-Mail gestellt. Informatikprofessor Werner Zorn, dessen Team der Universität Karlsruhe die erste E-Mail in Deutschland vor 25 Jahren empfangen hat, war auch der Empfänger der ersten De-Mail, die ihm der Geschäftsführer des Branchenverbandes Bitkom Bernhard Rohleder zusandte. Rohleder wiederum sagte auf der Pressekonferenz in Berlin, er hoffe, dass die De-Mail sich zu einem Exportschlager fürs Ausland entwickelt. „Weltweit gibt es kein solches sicheres Verfahren“, ergänzte Jürgen Schulz von T-Systems Public. Aber erst einmal müssen die Bürger in Friedrichshafen entscheiden, was sie von dem Projekt halten.
Weitere Informationen:
http://www.fn.de-mail.de
http://www.gmx.net/de-mail
http://web.de/de-mail
http://www.cio.bund.de