Bei gekündigten Bänkern geht es um die nackte Existenz
Versagen und trotzdem Geld kassieren
Sie sind sich ihrer Sache offenbar ziemlich sicher. Ohne eine gewisse Aussicht auf Erfolg würden die Ex-Vorstände der verlustträchtigen BankenBanken KfW, IKB und Hypo Real Estate die gegenwärtige Schmach wohl kaum über sich ergehen lassen. "Pannenbanker" und "Gier-Manager" sind noch die harmlosesten Bezeichnungen, die Georg Funke (HRE), Stefan Ortseifen (IKB) und andere sich gefallen lassen müssen, weil sie gegen ihre Kündigungen klagen. Top-Firmen der Branche Banken
Die erste Antwort in der nun beginnenden juristischen Schlammschlacht zwischen Banken und ihren Ex-Managern ließ nicht lange auf sich warten - sie kam von der KfW. Das Institut prüfe eine Schadensersatzklage gegen seine beiden Ex-Vorstände Detlef Leinberger und Peter Fleischer, kündigte Vorstandschef Ulrich Schröder an. Die KfW macht die beiden für die Überweisungspanne verantwortlich, bei der die Bank mehr als 300 Millionen Euro an die US-Bank Lehman Brothers transferierte, obwohl diese nach KfW-Darstellung bereits Insolvenz angemeldet hatte. Leinberger und Fleischer wehren sich dagegen und streiten vor Gericht für die Weiterzahlung ihrer Bezüge, wie am Freitag bekannt wurde. Sie wollen sich nicht öffentlich zu den Vorwürfen und dem Verfahren äußern.
Die bisherigen Gefechte sind wohl bloß ein kleines Scharmützel gegen das, was vermutlich noch kommt. "Da geht es um die nackte Existenz", heißt es im Umfeld einer betroffenen Bank. "Manche Ex-Vorstände können froh sein, wenn sie am Ende noch in einer Etagenwohnung leben."
Sind solche markigen Worte nur eine Drohkulisse? Wer in dieser Auseinandersetzung gewinnt, ist offen. Doch angesichts des allgemeinen Drucks geraten die Banker in die Defensive.