Tools für Virtualisierung
VMware gegen Microsoft gegen Citrix
Virtuelle Umgebungen monitoren und steuern können
Doch diese Marketing- und Verkaufsaktivitäten wirken nur bedingt. Von Anwenderseite wird inzwischen etwas mehr verlangt als lediglich der Einsatz von Hypervisoren, um virtuelle Maschinen zu erzeugen. IT-Mannschaften brauchen Tools, um virtuelle Umgebungen auf verschiedenen Plattformen zu monitoren und zu verwalten – vom x86-Server bis hin zum Mainframe. Nur so wird man der Realität in den Rechenzentren einschließlich der physikalischen Basis der Infrastruktur gerecht. Hinzu kommen erweiterte Ansprüche an Security und Live Migration, um kontinuierliche Geschäftsprozesse (Business Continuity) zu gewährleisten.
Die Einführung von Automatisierung bei der Zuweisung von Rechenkapazitäten kann nach Ansicht des IDC-Analysten Matt Eastwood ein wichtiger Zwischenschritt für Unternehmen sein, um „Private Cloud" einzuführen. Bei Private Cloud geht es letztlich um den Aufbau und die Verrechnung von individuell zugeschnittenen Software-Leistungen, ähnlich wie es Salesforce.com schon seit Jahren für Customer Relationship Management (CRM) anbietet. Eastwood geht davon aus, dass viele Anwender sich schon jetzt für Virtualisierungseffekte wie Mobilität der Anwendungen, Self Provisioning, genaue Performance-Messungen und Abrechnungsmodalitäten interessieren.
VMware bietet bereits zunehmend Tools für Management und Automatisierung an und hat in diesem Zusammenhang erst kürzlich Teile des Ionix-Management-Portfolios der Mutter EMC übernommen. Auch in der Partnerschaft mit Cisco und EMC, in der es um integrierte Server- und Storage-Systeme (genannt „V-Blocks") geht, spielt die Virtualisierungsschicht auf VMware-Basis eine bedeutsame Rolle. (Siehe dazu den CIO-Artikel „Cisco und EMC greifen IBM, HP & Co. an".)
HP und IBM lancieren ebenfalls integrierte Systeme einschließlich Virtualisierungsfunktionen und treten so klammheimlich in Konkurrenz zu ihren Geschäftspartnern VMware, Microsoft und Citrix.
Mit diesen verschiedenen Aktivitäten älterer und neuerer Konkurrenten gerät VMware allmählich in eine Verteidigungsstellung, in der es vornehmlich darum geht, Besitzstände zu verteidigen. Die Basis an bestehenden Kunden und Lizenzen soll zugleich als Anknüpfungspunkt für den Verkauf weiterer (Zusatz-)Produkte an eben diese Klientel dienen. Ein im Prinzip unscharfes Schwert, weshalb VMware nicht vergessen darf, selbst Neuland zu betreten.