Server-Virtualisierung

Vom Mainframe lernen

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Ob und in welcher Weise sich Virtualisierungstechniken in einem Unternehmen lohnen, muss in jedem Einzelfall geprüft werden, zumal die heute vorhandenen Lösungen noch eng an die individuelle Hardwareplattform gekoppelt sind. „Klar definierte Evaluierungskriterien sind unabdingbar, um den Nutzen der Virtualisierungslösungen für die konkreten Geschäftsanforderungen zu bewerten“, sagt Berater Deutscher.

Deshalb hat McKinsey eine Bewertungsmetrik entwickelt (siehe Tabelle Seite 55), mit der es zunächst entscheidet, ob eine Virtualisierung unter Verwendung der vorhandenen Assets kurzfristig ökonomisch und technisch sinnvoll ist. „Aber jede langfristige strategische Plattformentscheidung sollte künftig auch die Qualität der dafür vorhandenen Virtualisierungslösung berücksichtigen“, betont Deutscher. CIOs übersehen das meistens.

IDC-Experte Meyer sieht viel versprechende Ansätze und konstatiert ein allmähliches Umdenken – bei Anbietern wie Anwendern. „Virtualisierung als Voraussetzung für dynamischere IT-Strukturen ist für Unternehmen aller Größen ein wichtiges Instrument, ihre IT effizienter, leistungsfähiger und kostengünstiger zu machen – das wird in den Rechenzentren zunehmend erkannt.“ Und auch die Anbieter hätten aus der Erfahrung gelernt. Hier beobachtet er in jüngster Zeit einen Trend: Statt visionärer Komplettlösungen würden zunehmend modulare, einfach integrierbare Lösungen auf den Markt gebracht,
die eine schrittweise Virtualisierung und Flexibilisierung ermöglichten.

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