Microsoft Software
Von Lync zu Skype for Business
Änderungen auf der Seite der Clients
Die Endanwender werden die Veränderungen natürlich zunächst einmal am deutlichsten auf der Seite der Clients bemerken: Sie finden auf ihrem Desktop oder anderem Endgerät nun eine Anwendung vor, das sich im Erscheinungsbild und bei den Funktionalitäten des freien Skype-Clients anlehnt.
Neben den bekannten Skype-Symbolen für Telefon- und Video-Anrufe wurde auch der den meisten Nutzern wohl bekannte Anrufmonitor von Skype in diesen Client integriert. Er zeigt den gerade aktiven Anruf in einem kleinen Fenster auch dann an, wenn der Nutzer beispielsweise zu einem anderen Programm wechselt. Zudem stehen die Features der bisherigen Lync-Clients, zu denen unteren anderem die Möglichkeit gehört Inhalte zu teilen, den Nutzer mit der Skype for Business-Anwendung auch weiterhin zur Verfügung.
Für die Anwender können dadurch vielfach entsprechende Schulungen entfallen, da die meisten Nutzer sich bereits mit dieser Art von Programmen auskennen dürften. Zudem können sie mit diesem neuen Client auch Verzeichnis der freien Consumer-Version von Skype sowie das Microsoft-Konto nach möglichen Kontakten durchsuchen. Das funktionierte zuvor nur, wenn der entsprechende Nutzer auch mit einer Microsoft-ID angemeldet war. So kann die Verbindung zwischen der bestehenden sehr großen Basis von Skype-Nutzern und der Business-Version sehr viel einfacher hergestellt werden.
Allerdings funktioniert dieser Zugriff auf das Skype-Nutzerverzeichnis der Consumer-Version nur dann, wenn im Unternehmen der Skype for Business Server 2015 zum Einsatz kommt - mit der reinen Cloud-Version ist dies nicht möglich
Interessant für den Administrator
Wichtig dabei auch aus Sicht der Administratoren: Die Nutzer von Skype for Business-Benutzer verwenden für ihre Anmeldung ihrer Active Directory-ID, während reine Skype-Kunden sich auch weiterhin mit ihrer Skype-ID anmelden. Zudem ist es für die Nutzer mit der Consumer-Anwendung oder auch der mobilen Skype-App nicht möglich, auf ihr Skype for Business-Konto zuzugreifen: Zu diesem Zweck müssen sie die entsprechenden Apps und Desktop-Clients für die Business-Variante einsetzen.
Die Skype for Business App für AndroidAndroid stand allerdings zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels Mitte Mai noch nicht bereit, im GoogleGoogle Play Store können Nutzer aktuell nur die entsprechende Lync-App finden. Microsoft hat aber die entsprechenden Mobile-Apps für die "kommenden Monate" angekündigt. Alles zu Android auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de
Bei den technischen Neuerungen sollen es laut Microsoft vor allen Dingen der schon früher in der Consumer-Version integrierte Video-Codec H.264 zu Videokompression und der nun ebenfalls in der Bussiness-Variante integrierte Audio-Codec SILK sein, die hier für deutlich bessere Bild- und Sprachqualität sorgen. Die bisher unter Lync eingesetzten Sicherheitsmechanismen werden auch weiterhin verwendet, um beispielsweise die Signale und Medien über TLS/SRTP zu verschlüsseln. Die Firewall-Ausnahme wird über das STUN-, TURN- und ICE-Protokoll gehandhabt (alle drei Techniken kommen im Zusammenhang mit der Network Address Translation NAT zum Einsatz).