Krisen-Kommunikation

Was CIOs bei gescheiterten IT-Projekten tun müssen

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

"Das hat sie genau richtig gemacht", kommentiert Ken Corless vom Berater Accenture. Klare Kommunikation sei in einer solchen Situation das Beste. Gietl sagt selbst, sie habe sich zwar noch eine Menge Witze über "computerlose Freitage" anhören müssen, aber die Lage habe sich durch ihre offenen Worte entspannt.

Das setzt allerdings erst einmal voraus, dass ITler ihre eigenen Gefühle zur Kenntnis nehmen, sagt Bill Hagerup vom Berater Ouellette & Associates. Seine These: Wenn Unternehmen "Star Trek" wären, wäre die IT Mr. Spock. Der Halbvulkanier mit den markanten Ohren scheint menschliche Gefühle nicht zu kennen und lässt sich maximal dazu hinreißen, eine Augenbraue hochzuziehen.

Hagerup hat vor seiner Zeit als Berater selbst in der IT-Abteilung einer Versicherung gearbeitet. Er scheiterte mit einem Projekt, für das das Management schlicht und einfach viel zu wenig Zeit einräumte. Innerhalb der gesetzten Frist konnte das Team nur etwa 60 Prozent der geforderten Leistung abliefern.

Wie IT-Teams trauern

Heute vergleicht er die Gefühle seines Teams mit dem sogenannten Trauer-Zyklus der Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross. Auf eine erste Verleugnung des Ereignisses folgen Wut und so etwas wie der Versuch, mit Gott zu verhandeln. Schließlich rutscht der Trauernde in eine Depression und kann, wenn diese überstanden ist, den Verlust akzeptieren. "Langsam kamen wir da wieder raus", erinnert sich Hagerup.

Eine große Hilfe sei dabei das Reden gewesen, so Hagerup. Er sei aber nach wie vor enttäuscht über die fehlende Unterstützung durch das Management - und durch seinen damaligen CIO. In dieses Horn stößt auch Michael Krigsman vom Berater Asuret. Nach seinen Worten läuft die Sache üblicherweise wie folgt:

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