Google Dashboard

Was Google über mich preisgibt

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Der Gipfel ist in diesem Zusammenhang der kostenlose E-Mail-Service Google Mail. Dort lesen zwar keine Menschen, aber immerhin wohl Maschinen mit, was sich die Leute per elektronischer Post zu sagen haben. Nur so sei es erklärlich, so der zitierte Blogger, "dass sich die eingeblendeten Adwords-Anzeigen auf den Inhalt der Mails beziehen".

Google reagiert auf Kritik von Datenschützern

Google reagiert mit dem Dashboard auf zunehmend drängende Fragen von Datenschützern, was das Unternehmen wirklich über seine Kunden weiß und was Google mit den Daten macht. "Das ist ein großer Schritt, Nutzern Transparenz und Kontrolle über ihre Daten zu geben", so Wieland Holfelder, Leiter des Google Entwicklungs-Zentrums in München. "Es ist wichtig, dass sich Nutzer bewusst sind, welche Daten online sind und wie sie diese steuern können - das Google Dashboard hilft ihnen dabei."

So richtig neu ist Dashboard nicht; die Informationen über Aktivitäten wie Besuche bei Youtube, bei Google-News und wo weiter bot Google auch vorher schon feil, wenn auch nicht so konzentriert wie jetzt.

Von Daten- und Verbraucherschützern wird der Google-Vorstoß relativ positiv bewertet. Johannes Caspar etwa, der Hamburgische Beauftragte für DatenschutzDatenschutz und Informationsfreiheit, lässt sich in einer Pressemitteilung von Google so zitieren: "Hinter dem Google Dashboard steht die Idee, den Nutzern künftig einen Überblick darüber zu verschaffen, welche Daten sie Google anvertraut haben und welche Einstellmöglichkeiten hierfür bestehen". Dies, so der Professor, stärke die eigene Verantwortung im Umgang mit den Daten und führe zu einer größeren Transparenz für die Nutzer. Alles zu Datenschutz auf CIO.de

Etwas differenzierter in der Wertung zeigt sich auch der Datenschutzberater Steffen Schröder in seinem Blog Datenschutzalltag. "Ist das nun schon Datenschutz oder nicht?", fragt sich der Experte unter der skeptischen Überschrift "Ich traue Google nicht". Die versöhnliche Antwort liefert er dennoch gleich mit: "Ja, denn die Auskunft über gespeicherte Daten ist eine wesentliche Voraussetzung, damit ich mein Selbstbestimmungsrecht wahrnehmen kann. Ja, denn Google realisiert, wozu viele andere Datenverarbeiter nicht willens oder in der Lage sind".

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