Arbeitgeber-Check

Was über Arbeitgeber im Netz steht

09.08.2011
Von Constantin Gillies

Ganz ohne Risiko ist es für die Betriebe natürlich nicht, die Bewertungsplattformen zu umarmen, schließlich singen die Nutzer hier nicht nur Lobeshymnen. Wer zum Beispiel bei Kununu auf das Profil von Dataport klickt, landet schnell auf Beiträgen, in denen bemängelt wird, dass es in dem Betrieb "behördenartig" zugehe.

Personalchefin Kern kommt damit zurecht: "Wir waren ja bis vor wenigen Jahren auch eine Behörde." Es sei klar, dass da einige Strukturen zurückblieben, so die Personalchefin. Insgesamt glaubt Kern, dass sich das Engagement auf Kununu lohnt: "Immer mehr Kandidaten sagen im Bewerbungsgespräch, dass sie uns da entdeckt haben."

Kununu bei Unternehmen unbeliebt

So gut kommen nicht alle Unternehmen mit der Schonungslosigkeit im Netz zurecht: Bei Kununu melden sich jeden Tag zwei bis drei Firmen, die eine Bewertung löschen lassen wollen, berichtet Tamara Frast, Sprecherin der Plattform. Die Erfolgsaussichten der Kritikopfer sind schlecht: "Wir verweisen dann auf die Möglichkeit, Feedback zu hinterlassen oder einen internen Bewertungsaufruf zu starten", so Frast.

Lediglich Beiträge, in denen wüste Schimpfwörter fallen oder Vorgesetzte namentlich genannt werden, entfernt Kununu aus dem Netz, der Rest bleibt online. Gegen Bewertungen juristisches Geschütz aufzufahren gibt für die Firmen in der Regel ebenfalls keinen Sinn, schließlich gilt auch im Internet das Recht auf freie Meinungsäußerung, und Plattformen wie Kununu haben wasserdichte Geschäftsbedingungen.

Zur Startseite