Strategien gegen Risiken
Wege aus der Abhängigkeit beim Outsourcing
Durch ein Outsourcing-Vorhaben gerät der Auftraggeber immer in die Abhängigkeit des Dienstleisters, warnt zumindest das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf seiner Internet-Seite. Eine typische Gefahr besteht unter anderem darin, dass durch das Auslagern von Geschäftsprozessen intern das entsprechende Know-how verloren geht. Oder aber es kommt vor, dass Mitarbeiter das Unternehmen verlassen oder versetzt werden und dann ihr Wissen mitnehmen.
Das BSI sieht es außerdem als kritisch an, IT-Systeme und Ressourcen dem Outsourcing-Dienstleister zu überlassen, so dass über diese keine Kontrolle mehr besteht. Zu bedenken ist außerdem, dass Kunde und Dienstleister den Schutzbedarf der ausgelagerten Informationen unterschiedlich einschätzen können. Grund können Missverständnisse in der Kommunikation oder einer anderen Sicherheitskultur sein. Jedenfalls können damit die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen unzureichend oder falsch sein.
Aus einer zu großen Abhängigkeit können sich weitere Konsequenzen ergeben, die es laut BSI zu bedenken gibt. So ist Insourcing im Allgemeinen teuer und im Extremfall sogar unmöglich. Ein Wechsel des Dienstleisters ist im Falle einer zu großen Abhängigkeit generell schwierig und kann sogar zu existenzbedrohenden Situationen führen. Außerdem kann unter Umständen auf Veränderungen der Rahmenbedingungen wie einem Eigentümerwechsel beim Dienstleister oder Zweifel an der Zuverlässigkeit des Outsourcers nicht angemessen reagiert werden.
Kriegt der Dienstleister spitz, dass der Auftraggeber in einem hohen Maß von ihm abhängig ist, besteht die Gefahr, dass er diese Situation schamlos ausnutzt und die Preise drastisch erhöht. Die Qualität der erbrachten Dienstleistung wird immer schlechter. Die Drohung, die Dienstleistung sofort einzustellen, wird als Druckmittel eingesetzt, wenn der Kunde kündigen möchte oder es zu Streitigkeiten kommt.