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GDPdU-Software bei Tengelmann

Wenn der Steuerprüfer kommt …

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Ein Markt der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft.
Ein Markt der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft.
Foto: Tengelmann Warenhaus

An der Umsetzung waren vier interne und zwei externe Entwickler beteiligt. Der Projektaufwand belief sich auf eineinhalb Mannjahre. Opt.List selbst war innerhalb kurzer Zeit betriebsbereit installiert. Die Applikation läuft heute im Batchbetrieb auf einem Server (Intel-Xeon-Single-CPU, vier GB Hauptspeicher) unter Windows 2003 Server. Die eigentliche Datenerhaltung erfolgt in einem StorageStorage Area Network. Dieses ist vom Platz her auf zunächst zehn Jahre ausgelegt. Bis 2012 kommt Tengelmann daher mit den vorhandenen Speicherkapazitäten aus. Aktuell beträgt das archivierte Datenvolumen pro Jahr zirka 110 GByte, wobei die Daten um den Faktor 0,25 komprimiert werden. Als sich die Storagesysteme nach und nach gefüllt hatten, wurde die Applikation auch noch einmal von der internen Revision geprüft und damit offiziell "abgesegnet.“ Alles zu Storage auf CIO.de

Rückwirkend bis zum Jahr 2002, denn ab diesem Jahr müssen die Informationen für eine GDPdU-Steuerprüfung vorliegen, konsolidiert die Tengelmann Warenhandelsgesellschaft die Daten in einem auswertbaren Archiv. Für die jetzt eingesetzte Anwendung spielt es keine Rolle, ob die steuerrelevanten Daten aus Drucklisten (Textdateien oder PDFs), Datenbanken oder Dateien importiert werden müssen. Die zur Archivierung anstehenden Daten werden von den entsprechenden Ausgangsystemen auf den GDPdU-Server transferiert.

Mit der neuen Lösung erfüllt der Handelskonzern seine Archivierungspflicht so wie das Finanzamt es vorsieht: Alle Kasseneinzelbuchungen aus den Filialen werden dem geforderten Beschreibungsstandard entsprechend abgelegt. Dabei handelt es sich um eine Empfehlung des Bundesfinanzministeriums. Anlässlich der Betriebsprüfung kann der Finanzbeamte die Daten, die ihm das Unternehmen per CD-ROM oder DVD zur Verfügung stellt, dann problemlos in seine IDEA-Prüfsoftware einlesen. IDEA (Interaktive Daten-Extraktion und -Analyse) von Audicon ist die offizielle Prüfsoftware zur PC-gestützten Datenprüfung und -analyse. Das Tool arbeitet auf der Grundlage eines XML-Beschreibungsformats, das von Unternehmen eingesetzt werden kann, um die Auswertbarkeit des Datenarchivs durch IDEA sicherzustellen. So kann die Prüfung so effizient wie möglich durchgeführt werden.

"Wir haben mit der Applikation eine gute Wahl getroffen“, ist sich Schucker sicher. Von bösen Überraschungen blieben die Projektverantwortlichen verschont. Weder der geplante Zeitrahmen platzte noch tauchten irgendwelche Kapazitäts- oder Performance-Probleme auf. Die Applikation als solche läuft an sechs Tagen in der Woche völlig selbständig im Batchbetrieb. Ein FTP-Server nimmt die Datenströme am späten Abend entgegen und leitet sie an die GDPdU-Applikation weiter. Die eigentliche Archivierung erfolgt dann in den frühen Morgenstunden des darauf folgenden Tages. Abhängig vom jeweiligen Datenvolumen beansprucht dieser Prozess zwischen drei und vier Stunden.

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