Strategien


ELEKTRONISCHE SIGNATUREN

Wettbewerbsvorteil durch Zeitgewinn

05.11.2001
Von Jens Uehlecke

Ein Kartenleser, eine persönliche PIN-geschützte Chipkarte und die entsprechende Software – das wird benötigt, um elektronische Dokumente signieren zu können. Ein Startpaket, das alle drei Komponenten enthält, kostet je nach Anbieter ab rund 120 Mark. Hinzu kommt ab dem zweiten Jahr eine jährliche Gebühr zwischen 40 und 70 Mark pro Karte. Wer darüber hinaus eine Software benötigt, die sich nahtlos an bestehende Bürosysteme anpassen lässt und nicht nur mit den Chipkarten eines Anbieters arbeitet, zahlt beispielsweise für das Paket „Secu-Online Business“ rund 170 Mark. Die Siemens-Software „Smarty“, die den PC-Zugang über die elektronische Unterschrift regelt, gibt es ab 90 Mark.

Chipkarten, die dem Signaturgesetz entsprechen, werden mittlerweile von etlichen Trustcentern ausgegeben, darunter die Deutsche Telekom, die Deutsche-Post-Tochter Signtrust und die Datev. Bis Jahresende soll die Zahl der Anbieter nach Schätzung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post auf 15 bis 20 anwachsen.

Geringe Nachfrage

Obwohl bereits seit längerem propagiert, konnte sich die elektronische Signatur bisher nicht durchsetzen. Die meisten Unternehmen und Privatleute sehen derzeit keine Veranlassung für den Einsatz. „Die Killer-Applikation fehlt immer noch“, beklagen Verbandsexperten. Großunternehmen hätten bereits eigene Standards entwickelt, während der Nutzen für kleinere Firmen noch nicht erkennbar sei.

Immerhin bewegen sich die beiden verschiedenen Signatursysteme jetzt aufeinander zu. Im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erarbeiteten Trustcenter und Teletrust einen Standard. Der soll ab Herbst 2002 die Kompatibilität der Anwendungen gewährleisten. Informationen finden sich unter www.t7-isis.de/ISIS-MTT/isis-mtt.html.

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