7 Prioritäten der CEOs

Wie CIOs das Bremser-Image endlich loswerden

02.04.2014


Partner IT Sourcing Advisory bei PwC Deutschland.

Permanent neue Fragen überlegen

Im Unterschied zum klassischen ReportingReporting - bei dem eine Frage einmal formuliert und dann kontinuierlich stabil mit Daten bedient wird - kommt es hier darauf an, permanent neue Fragen entwickeln und zu überlegen, wie sie zu beantworten sind. Das ist ein iterativer Prozess: Interne und externe Daten sind zu mischen, zielführend zu analysieren und aus den Ergebnissen wieder neue Fragen abzuleiten. Alles zu Reporting auf CIO.de

Die IT-Abteilung muss dem Fachbereich mit ihrem Wissen zur Seite stehen, damit er in diese Denkmuster hineinfinden kann. Sie sollte ihm zugleich den Anstoß geben, über das operative Tagesgeschäft hinaus zu schauen und immer wieder zu prüfen: Was sind interessante Fragestellungen, aus denen sich neue Business-Ziele entwickeln lassen?

2. Social Media / Collaboration

Innovationen entstehen aus dem Zusammenspiel vieler Köpfe - mit gemeinsamer und unterschiedlicher Perspektive. Vor allem HR-Bereiche haben den Wert übergreifender Zusammenarbeit im Blick und sind oft diejenigen, die sie im Unternehmen vorantreiben. Technische Hilfsmittel sind Kollaborationsplattformen, die Sharepoints für eine gemeinsame Dokumentennutzung anbieten, sowie eine neue Kommunikationsplattform schaffen.

Die IT-Fachleute müssen die geeigneten technischen Plattformen auswählen, implementieren und die Nutzer darin schulen. Dabei sollten sie sich nicht auf die technische Unterweisung beschränken, sondern der Business-Seite das Potenzial von Kollaboration deutlich machen. Sie sollten das erforderliche das Wissen liefern und gemeinsam mit den Fachabteilungen überlegen, wie Geschäftsprozesse aussehen, die die neuen Möglichkeiten solcher Plattformen wirklich ausschöpfen.

Der Bürobote lebt noch in den Prozessen

Für viele Unternehmensabläufe ist die passende Metapher nach wie vor der Bürobote, der mit seinem Dokumentenwagen von Abteilung zu Abteilung wandert, Unterlagen abliefert und mitnimmt. In sequentieller Arbeitsweise greift jede Station die Ergebnisse der vorherigen auf, reichert sie mit ihrer spezifischen Kompetenz an und gibt das Resultat weiter.

Natürlich existiert der Bote kaum noch; er wurde schon lange durch IT-Prozesse ersetzt. Virtuell aber scheint er noch durch die elektronischen Abläufe zu geistern: Die einzelnen Arbeitsschritte werden sequentiell erledigt, Wissen und Lerneffekte bauen sich im Laufe des Prozesses auf.

Unternehmen, die erkannt haben, dass Entwicklung - wie auch das Denken - selten linear, sondern in der Regel rekursiv verläuft, speisen das Endergebnis des Prozesses wieder in die Annahmen des Beginns ein und optimieren ihn iterativ so lange, bis sich das Resultat einem gewünschten Zustand angenähert hat.

Iterationsschleifen drastisch verkürzen

Kollaborative Plattformen verkürzen nun diese Iterationsschleifen enorm. Wenn alle Mitarbeiter eines Projekts gemeinsam auf alle Dokumenten zuzugreifen können, haben sie stets einen konsistenten Wissensstand. Prozesse können deshalb dynamischer werden.

Durch die kürzeren Iterationsschleifen wird der Lernprozess beschleunigt: Der Fortschritt jeder Station ist sofort für alle anderen Beteiligte sichtbar - diese können ihn unmittelbar in ihre eigene Arbeit einfließen lassen, deren Ergebnisse allen anderen involvierten Mitarbeitern zu-gänglich machen, die wiederum schnell reagieren können usw.

Damit stehen die Produkte eines Arbeitsablaufs - wie zum Beispiel Angebote - nicht nur früher, sondern auch in besserer Qualität zur Verfügung. Begreift sich der CIO als Organisator dieses prozessualen Quantensprungs, wächst er in die Rolle des Business-Innovators.

3. Mobile Devices

Dass mit Hilfe mobiler Geräte immer mehr Lebensbereiche organisiert werden, kann jeder bei einem Blick in Zugabteile, Wartesäle, Cafés oder Straßen feststellen. Nicht nur Bankgeschäfte, Einkäufe, der Abruf von Börsenkursen oder Sportergebnissen und andere private Aktivitäten werden so abgewickelt. Die mobile Welle schwappt unaufhaltsam tiefer in die Unternehmen hinein. Sie verändert viele firmeninterne Abläufe, vorangetrieben durch die verbreitete "Bring-your-own-Device" Politik.

Das zeigt sich etwa im Umgang mit Mails, der Entgegennahme und Weiterleitung von Reports und anderen Dokumenten oder neuen Vertriebsaktivitäten wie dem Versicherungsvertreter, der beim Kunden die Police abschließend bearbeitet.

Auch die externen Prozesse werden tangiert, denn ein Unternehmen kann mit Hilfe der neuen Kommunikationskanäle seine Kunden ganz anders einbinden. Nehmen wir nur die Automobilindustrie, die mit dem Connected CarConnected Car neue Optionen wie beispielsweise automatische Notrufmeldungen erlaubt. Alles zu Connected Car auf CIO.de

Beispiel Wearable Computing

Zu diesem Komplex gehört auch die "tragbare Datenverarbeitung", die hier wörtlich zu nehmen ist: Wearable computing - etwa Fitnessbänder mit Schrittzählern für sportliche Aktivitäten, Gesundheits-Checks oder Wellness-Programme von Krankenversicherungen - ist ein weiterer Technologietrend, den CEOs in diesem Jahr fördern wollen.

Die IT muss die mobilen Komponenten in die Unternehmensabläufe und das Produktangebot integrieren. Auch diesen Prozess sollte sie initiativ mitgestalten, damit sie firmenintern die Kontrolle behält.

4. Cybersecurity

Ein großes Anliegen der Topmanagern im Jahr 2014 ist das Thema Sicherheit, das mittlerweile über Firewalls und Virenscanner hinausreicht. Es wird aus dem engen Rahmen der IT herausgelöst und stärker im Kontext des Gesamtunternehmens betrachtet. Trotzdem kann die IT ihre Leitfunktion auch in diesem Segment ausbauen, wenn sie ihren Ansatz erweitert und sich proaktiv in die Maßnahmen zur Informationssicherheit einbringt.

Dazu gehört auch das Management des Zugriffs auf Informationen überhaupt. Die größte Gefahr sind nun mal "Lecks" im Unternehmen - und sie wächst mit dem Grad der Vernetzung, denn jede Partnerschnittstelle ist auch eine potenzielle Schwachstelle für die Datensicherheit. Mobile Geräte schaffen ebenfalls viele neue Schnittstellen.

Zur Startseite