Mehr Freiheit, mehr Chancen, mehr Geld
Wie CIOs IT-Fachkräfte ködern
Die besten Kanäle fürs Recruiting
Es gibt viele Möglichkeiten, Bewerber anzusprechen, und angesichts des Fachkräftemangels sollten Unternehmen tunlichst keinen auslassen - es sei denn, der eine oder andere Weg erweist sich von vornherein als Sackgasse. Kurioserweise verzichtet ausgerechnet Gruner + Jahr als Herausgeber von Zeitschriften wie Stern und Capital auf die Printwerbung für IT-Mitarbeiter, weil im Verlag keine passenden Printmedien zur Verfügung stehen. Der Medien-Riese setzt daher vor allem auf elektronische Kanäle. Neben den schon fast klassischen Online-Jobbörsen zählen für Daimler auch die Kommunikationsportale des Web-2.0-Zeitalters wie beispielsweise Myspace, Studi-VZ oder Xing zu den Recruiting-Plattformen.
MAN baut dagegen neben traditionellen Kanälen auch auf traditionelle Kommunikation: "Wir setzen alle modernen Instrumente des Hochschul-Marketings ein, machen aber auch immer wieder gute Erfahrungen mit persönlichen Kontakten. Wer gerne bei MAN arbeitet, der macht auch gerne Werbung für das Unternehmen. Ich halte einen persönlichen Kontakt zu Bewerbern für wichtig", beschreibt Gottfried Egger die Gesprächskultur des bayerischen Traditionsunternehmens.
Neben dem direkten Kontakt schwört der Automobilhersteller Audi vor allem auf die Wirkung seines Portfolios: "Wir beteiligen uns an Bonding-Events und an IT-Messen wie der CeBIT. Da stellen wir dann einen R8-Sportwagen hin, und schon gibt es genügend interessierte junge Menschen." Bei Adidas greift man dagegen auf professionelle Inhouse-Recruiter zurück, die sich speziell um die Anforderungen der IT kümmern. "Wir bauen aktiv einen internen Kandidaten-Pool auf, sodass wir bei der Neubesetzung von Stellen zunächst einmal dort nach geeigneten Kandidaten suchen können", erklärt Gerben Otter.
Gute Noten von der anderen Seite
Es gibt einige gute Beispiele dafür, dass sich Unternehmen kreativ mit dem Fachkräftemangel auseinandersetzen. Aber tun sie das auch flächendeckend? "Echte Veränderungen scheinen mir eher noch Ausnahmen zu sein", kommentiert Dieter Kastenhuber von Ray & Berndtson: "Einige Großkonzerne, die sich das wirklich leisten können, oder eigentümergeführte Firmen mit neuer Denke. Aber richtig flächendeckend sehe ich das noch nicht."