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#TwiceAsFast

Wie die Daimler-IT das Tempo verdoppelt

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs „CIO des Jahres“. Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

DevOps und Cloud

Das Thema DevOps ist für den CIO ein weiterer Faktor, um den IT-Betrieb zu beschleunigen: "Ein Drittel unserer Aktivitäten wickeln wir bereits über DevOps-Strukturen ab, Tendenz steigend." In diesem Kontext spielt auch Cloud Computing eine wichtige Rolle. Brecht: "Wir nutzen die Skalierungs- und Elastizitätsvorteile der großen Hyperscaler."

Allerdings gebe es auch gute Gründe für eine On-Premises-IT, insbesondere wenn es um schützenswerte Daten und um Kostenvermeidung gehe. Besonders rechenintensive Simulationsaufgaben in der Entwicklung etwa ließen sich mit internen Ressourcen kostengünstiger erledigen. Ob Daimler eines Tages auch den SAP-Betrieb in die Cloud verlagert, ist noch nicht entschieden. Entscheidend sei, ob ein Cloud-Betrieb der Applikationen Kostenvorteile bringe.

Zeitenwende bei Daimler: Im Mai 2019 loste der Schwede Ola Källenius den langjährigen Vorstandschef Dieter Zetsche ab.
Zeitenwende bei Daimler: Im Mai 2019 loste der Schwede Ola Källenius den langjährigen Vorstandschef Dieter Zetsche ab.
Foto: Daimler AG

In allen Überlegungen steht auch das Thema Security im Mittelpunkt. Grundsätzlich geht es Brecht darum, Sicherheitsaspekte von Anfang an in den Softwareentwick­lungsprozess zu integrieren, statt nachträglich Anpassungen vorzunehmen. Das erfordere vor allem von den Entwicklern ein Umdenken. Die Security-Bedrohungen und daraus erwachsene Anforderungen an die IT hätten massiv zugenommen: "Es geht längst nicht mehr nur darum, geistiges Eigentum zu schützen, sondern auch um Kunden-, Produkt- und Produktionsdaten." Das mache IT-Projekte komplexer und anspruchsvoller.

Die Unternehmens- und IT-Fakten der Daimler AG.
Die Unternehmens- und IT-Fakten der Daimler AG.
Foto: Daimler AG

Die Mitarbeiter ("People in IT") sind für Daimler der entscheidende Erfolgsfaktor, wenn es gilt, das Tempo zu erhöhen. Brecht verfolgt einerseits nach innen gerichtete Maßnahmen wie die Initiative "#TwiceAsFast certified", die unter anderem Schulungen für das Senior Management im Hinblick auf die fünf Prioritäten der Daimler-IT umfasst. Andererseits hat Daimler diverse Maßnahmen angestoßen, um sich als attraktiver Arbeitgeber für IT-Experten zu positionieren. Dazu gehören etwa Kampagnen auf YouTube und LinkedIn. "Wir suchen insbesondere Data Scientists und AI-Experten", beschreibt Brecht die Anforderungen, "aber auch Cloud-Spezialisten, IT-Architekten und natürlich Security-Fachleute."

Künstliche IntelligenzKünstliche Intelligenz (KI) ist für den IT-Chef ein Querschnittsthema, das in viele Prozesse eingewoben sei. Das Paradebeispiel liefert das autonome Fahren. Der schwäbische Autobauer nutzt KI und Machine LearningMachine Learning aber auch im Backend, für Finanzprognosen und Bot-gestützte Interaktionen im IT-Bereich. Schon seit Längerem gibt es KI-basierte Prozesse in der Entwicklung und der Produktion. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de Alles zu Machine Learning auf CIO.de

Daten sind die Basis für solche Einsatzszenarien, und wie viele andere Großunternehmen kämpft auch Daimler mit einer Vielzahl gewachsener Silos. Brecht steuert zum Beispiel mit der Cloud-basierten Analytics-Plattform eXtollo dagegen, die weltweit im Konzern verfügbar ist.

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