SAP S/4HANA Cloud
Wie die RAG Prozesse und IT modernisiert
Die Zeiten des klassischen Steinkohle-Bergbaus sind in Essen längst Geschichte. Nach der Einstellung der deutschen Steinkohleförderung 2018 wurde aus der dort ansässige Ruhrkohle AG die RAGRAG Aktiengesellschaft. Als sogenannte Nachbergbau-Gesellschaft kümmert sie sich um die Folgen des BergbausBergbaus. Sie übernimmt dabei einerseits zeitlich begrenzte Maßnahmen wie über- und untertätige Rückzugsarbeiten, aber auch sogenannte Ewigkeitsaufgaben, deren Ende also nicht absehbar ist. Dazu gehört beispielsweise das Überwachen und Reinigen des Grundwassers im Bereich ehemaliger Kokereistandorte. Top-500-Firmenprofil für RAG Top-Firmen der Branche Energie u. Rohstoffe
Diese Neuaufstellung hat weitreichende Folgen für die Organisation und die IT des Unternehmens. "Nach dem Ende des Steinkohle-Bergbaus war es notwendig, unsere Prozesse grundlegend zu überarbeiten und zu aktualisieren", berichtet Michael Kalthoff, Vorstand der RAG. "Sowohl die Organisation als auch die Abläufe wurden den neuen Umständen folgend angepasst." Vor diesem Hintergrund entstand das Projekt "RAG SAPSAP 2022+". Der Konzern wollte damit seine Prozess- und Systemlandschaft grundlegend erneuern. Neben der Prozessmodernisierung steht dabei eine Cloud-basierte Systemlandschaft im Mittelpunkt, mit S/4HANA Cloud als Plattform. Alles zu SAP auf CIO.de
Besonders anspruchsvoll war das Transformationsprojekt auch deshalb, weil es die Ablösung des Kernsystems SAP ERPERP R/3 bedeutete, das mehr als 25 Jahre lang in Betrieb war. Die Zukunft heißt auch in Essen S/4HANA. Das System soll die nächsten 25 Jahre als Basis für alle Kerngeschäftsprozesse dienen. Alles zu ERP auf CIO.de
- Damian Bunyan
Damian Bunyan ist seit Januar 2016 CIO der E.ON-Abspaltung Uniper in Düsseldorf. In dem Unternehmen werden die E.ON-Bereiche konventionelle Stromerzeugung, Energiehandel und Exploration & Produktion gebündelt. Von 2006 bis 2013 war Bunyan Mitglied der Geschäftsführung des E.on Business Services. - Sebastian Weber
Seit 1. Juli verantwortet Sebastian Weber als CTO bei Eon den IT-Betrieb. Er soll auch die digitalen Plattformen des Konzerns ausbauen. Zudem hat er gemeinsam mit Christopher d'Arcy in einer Doppelspitze die Geschäftsführung der IT-Tochter Eon Digital Technology GmbH übernommen. Beide berichten direkt an Digitalvorständin Victoria Ossadnik. - Martin Hölz
Ab 1. April 2020 wird Martin Hölz CIO der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) mit Sitz in Karlsruhe. Er löst Frank Krickel ab, der seit Juni 2017 die Position des Leiter der Funktionaleinheit Informationstechnologie (C-TI) innehatte und das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt. - Philip Lübcke
Philip Lübcke ist seit September 2019 Geschäftsbereichsleiter IT der TEAG Thüringer Energie. Er berichtet an den Vorstand Personal und IT Wolfgang Rampf. Zuvor war Lübcke sechseinhalb Jahre lang CIO der Frankfurter Mainova AG. Insgesamt brint er 15 Jahre Erfahrung aus der Energiebranche mit. - Jan-Wilm Buschkamp
Jan-Wilm Buschkamp ist seit August 2019 Bereichsleiter IT der Mainova AG. Seitdem hat das Team um den CIO mit „hybrIT2023“ ein IT-Transformationsprogramm erarbeitet, um den Frankfurter Energieversorger zukunftsfähig zu machen. Ziel des Programms ist es unter anderem, mehr Wert zu generieren, das Unternehmen lean und agil aufzustellen sowie Prozesse end-to-end zu gestalten. - Oliver Herzog
Zum 1. September 2023 übernimmt Oliver Herzog den CIO-Posten bei der Thüga. Seine Vorgängerin Annette Suckert scheidet altersbedingt aus dem Unternehmen aus. - Thorsten Steiling
Thorsten Steiling ist seit Februar 2019 CIO Oerlikon Group & Managing Director Oerlikon IT Solutions AG. Er berichtet an Boris von Bieberstein, Head of Group Business Services. Zuvor war Steiling von September 2017 bis Januar 2019 CIO/Head of Corporate IT beim Automobilzulieferer Veritas AG in Gelnhausen. - Marcus Schaper
Marcus Schaper ist CIO bei der neuen RWE-Tochter Innogy. Er kommt von der Mutter RWE. Er war zuvor Head of IT bei der RWE Supply & Trading. Schaper hat an der WWU Münster Wirtschaftsinformatik studiert und war seit dem Jahr 2000 bei McKinsey. Zu RWE kam er im April 2010. Bis zum Börsengang der neuen RWE-Tochter fungierte Schaper als CIO für beide Konzernteile, seitdem ist er CIO der neuen Tochtergesellschaft. Übergreifende IT-Aufgaben in der RWE AG werden derzeit von Winfried Bröring wahrgenommen. - Jan Leitermann
Seit Juni 2017 ist Jan Leitermann Group CIO beim österreichischen Öl- und Erdgaskonzern OMV in Wien. Leitermann war zuvor Managing Director und Board Member beim Beratungsunternehmen Accenture AG Schweiz. - Jürgen Skirde
Jürgen Skirde ist CIO der RAG. Gleichzeitig hat er die operativ ausgerichtete Funktion des IT-Leiters inne. Im Konzern arbeitet der Diplom-Ingenieur schon seit 1985 - zunächst zehn Jahre auf Bergwerken, seither im IT-Management. Unter anderem leitete er SAP-Einführungsprojekte, von 2004 bis 2011 war er für die Infrastruktur verantwortlich. - Jan-Hendrik Semkat
Seit November 2017 ist Jan-Hendrik Semkat neuer Bereichsleiter Innovations- & IT-Management bei Natgas. Der gebürtige Oldenburger war mehrere Jahre in den Bereichen Softwareentwicklung, Projektmanagement und Beratung in der Energiewirtschaft tätig. Zuletzt war er Geschäftsführer der SIV Utility Services. - Jörg Ochs
Jörg Ochs (51) hat am 2. September die Leitung der Informationstechnologie der Stadtwerke München (SWM) übernommen. Er berichtet an den technischen Geschäftsführer der SWM Helge-Uve Braun. Ochs ist bereits seit 2017 Geschäftsführer der SWM Infrastruktur GmbH, der SWM Infrastruktur Region GmbH und der RegioNetzMünchen GmbH. Insgesamt ist er bei der SWM seit 2003 beschäftigt, unter anderem als Senior-Manager IT-Security, Leiter IT-Security und Datacenter/Infrastruktur und als Leiter Telekommunikation bei der SWM Services GmbH. - Michael Seiferth
Im Oktober 2021 hat Michael Seiferth die Geschäftsführung der N-Ergie IT übernommen. Vorgänger Klaus Vogl hat das Unternehmen verlassen. - Sebastian Träger
Seit April 2024 leitet Sebastian Träger die IT des Energieversorgers Enercity. Er soll unter anderem das ERP-System modernisieren.
Die Einführung von S/4HANA Cloud ist ein millionenschweres Projekt, das im März 2021 begann und im Dezember 2023 abgeschlossen sein soll. Verantwortlich dafür zeichnet der langjährige CIO Jürgen Skirde, der die CIO-Rolle im Zuge seines bevorstehenden Ruhestands inzwischen an Patrick Schierbaum übergeben hat. Die SAP-Transformation ist für Skirde die letzte Herausforderung in seiner langen Karriere. "Wir hatten es mit einer 'Mammut-Aufgabe' quer durch das ganze Unternehmen zu tun", berichtet er. "Knapp einhundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Bereiche waren hier beteiligt."
Veränderte Prozesse in der S/4HANA Cloud
Zu den wichtigsten Projektzielen zählt er die Abbildung einer veränderten Prozesslandschaft in der S/4HANA Cloud. Damit verbunden ist unter anderem das Redesign von Prozessen für Materialwirtschaft und Instandhaltung, die Einführung verursachergerechter Kontierungen und die Integration von Prozessen der fusionierten Tochtergesellschaften. Notwendige Erweiterungen des SAP-System soll das Projekt-Team generell standardkonform implementieren, um flexibel zu bleiben und einen kostengünstigen Betrieb zu gewährleisten.
Zur neuen IT-Landschaft der RAG gehört eine ganze Reihe von SAP-Produkten, darunter S/4HANA Cloud, SAP Solution Manager, SAP AnalyticsAnalytics CloudCloud, SAP Ariba Procurement und SAP SuccessFactors HXM Suite. Hinzu kommen Anwendungen für spezifische Aufgaben wie Steueranmeldungen, Dokumentenmanagement und das Lieferantenportal. Als Einführungsmethode wählte Skirde SAP Activate und das Scaled Agile Framework (SAFe). Der agile Ansatz umfasste zwei Releases, acht Wellen sowie Sprints von jeweils zwei bis drei Wochen. Als Berater und Implementierungspartner holte die RAG den IT-Dienstleister Eviden ins Boot, der zur Atos-Gruppe gehört. Alles zu Analytics auf CIO.de Alles zu Cloud Computing auf CIO.de
S/4HANA Best Practices nur begrenzt nutzbar
Die von SAP bereitgestellten S/4HANA Best Practices waren für das Projektteam anfänglich ein brauchbarer Ansatz. Wegen der Besonderheiten etwa im Bereich Logistik waren sie indes nur begrenzt nutzbar. Auch der Einsatz agiler Methoden gehörte zu den Herausforderungen in dem Großprojekt. Diese seien zwar gut angenommen worden, berichten die Verantwortlichen. Schulung, Coaching und der notwendige Mentalitätswandel hätten aber die Mitarbeitenden genauso wie das Topmanagement gefordert.
Doch die Ergebnisse der Transformation können sich sehen lassen: Die Prozessplattform der RAG wurde grundlegend modernisiert. Dabei überarbeitete das Team die Anwendungs-, Daten- und Integrationsarchitekturen. Wichtige Stammdatenbestände wie Geschäftspartner, Materialien oder Standorte wurden bereinigt, harmonisiert und aktualisiert. Auch der Einsatz der agilen Methodik in größerem Umfang hat sich bewährt. Sie soll im Unternehmen weiter genutzt und ausgebaut werden.
Messbare Ergebnisse der S/4HANA-Migration
Messbare Resultate brachte das Projekt "RAG SAP 2022+" vor allem in den Bereichen StandardisierungStandardisierung und KonsolidierungKonsolidierung. So ermöglichte der Umstieg auf die HANA-Datenbank eine um 90 Prozent reduzierte initiale Datenbankgröße. Das Wachstum der Datenbank im laufenden Betrieb sank im Vergleich zum alten Setup um die Hälfte. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Alles zu Standardisierung auf CIO.de
Mehr als 90 Prozent der früher genutzten Programme ließen sich durch S/4HANA-Standardfunktionen ersetzen, berichten die Projektverantwortlichen. Derzeit würden im Konzern nur noch 200 Programme aktiv genutzt. Insbesondere die berüchtigten Modifikationen der SAP-Programme konnten um 98 Prozent reduziert werden. In naher Zukunft sollen sie komplett entfallen. Last, but not least kommt auch das neue User Interface auf Basis von SAP Fiori bei den Fachanwendern gut an. Zum Go-Live waren rund 50 Prozent aller Frontend-Interaktionen auf Fiori-Basis implementiert.
"Mit der Transformation nach SAP S/4HANA wurde ein großer Schritt in Richtung Standardisierung geleistet", bilanziert Skirde. Modifikationen seien kaum noch nötig. "Unser Ziel bleibt es, das System im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses weiterzuentwickeln und dabei konsequent die SAP-Innovationen und Best Practices zu nutzen."