Note, Erfahrung, Ehrenamt

Wie Führungskräfte Bewerber auswählen

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg haben Führungskräfte in Deutschland befragt, welche Kriterien ihnen bei der Einstellung von Absolventen wichtig sind.
Bewerber, die als Abschlussnote eine 1,3 vorweisen, wurden mit einer signifikant größeren Wahrscheinlichkeit zum Vorstellungsgespräch eingeladen als Absolventen mit der Abschlussnote 2,0.
Bewerber, die als Abschlussnote eine 1,3 vorweisen, wurden mit einer signifikant größeren Wahrscheinlichkeit zum Vorstellungsgespräch eingeladen als Absolventen mit der Abschlussnote 2,0.
Foto: Picture-Factory - Fotolia.com

Unternehmen erwarten von Absolventen nicht nur Fachwissen sondern auch überfachliche Kenntnisse. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg. Sie haben 1000 Führungskräfte in Deutschland befragt, welche Kriterien ihnen bei der Einstellung von Absolventen wichtig sind.

Bei der Einstellung eines Bewerbers zählen für die Führungskräfte vor allem individuelle Merkmale des Kandidaten. Etwa die Abschlussnote, Praxis- und Auslandserfahrung sowie ehrenamtliches Engagement. Um dies zu prüfen, legten die Wissenschaftler den Studienteilnehmern sechs verschiedene Beschreibungen von Bewerbern vor, die sich hinsichtlich bestimmter Kriterien wie Note, Grad an Praxiserfahrung, Auslandserfahrung sowie ehrenamtlicher Betätigung unterscheiden. Bewerber, die als Abschlussnote eine 1,3 vorweisen, wurden zum Beispiel mit einer signifikant größeren Wahrscheinlichkeit zum Vorstellungsgespräch eingeladen als Absolventen mit der Abschlussnote 2,0.

Anders als in angelsächsischen Ländern zählt der Ruf der Hochschule hierzulande wenig - nur ein knappes Viertel der Befragten hält Hochschulrankings für hilfreich bei der Auswahl von Bewerbern. Beim Test der sechs Beschreibungen von Kandidaten blieb der Name der Universität ohne Einfluss auf die Auswahlentscheidung.

Analytische Kompetenz

Die befragten Führungskräfte glauben, dass Universitäten und Fachhochschulen ihren Studenten neben dem notwendigen Fachwissen auch fächerübergreifende Fähigkeiten vermitteln können. Dazu zählen sie an erster Stelle analytische Kompetenzen, 66,6 Prozent der Befragten sehen hier einen (starken) Einfluss der Hochschulen. An zweiter und dritter Stelle der Nennungen stehen Computerkenntnisse (66,5 Prozent) und selbstständiges Arbeiten (66,2 Prozent). Auch Problemlösungsfähigkeit (59,8 Prozent) und Fremdsprachen (59,6 Prozent) können Hochschulen bei ihren Studenten fördern, so die Meinung der Studienteilnehmer.

Zur Startseite