Strukturiertes Vorgehen

Wie man die Outsourcing-Risiken managed

28.07.2010


Partner IT Sourcing Advisory bei PwC Deutschland.
Checkliste: Risikomangement beim IT-Betrieb.
Checkliste: Risikomangement beim IT-Betrieb.

So ist etwa die Übernahme von Auslastungsrisiken nach Compass-Analysen einer der wichtigsten Gründe für Unternehmen, überhaupt Outsourcing-Maßnahmen anzugehen. Bezahlt der Kunde beispielsweise den Dienstleister für Desktop-Management und -Support pro Arbeitsplatz, muss jedoch während der Vertragslaufzeit wegen Absatzschwankungen seine Personalstärke reduzieren, will er auch die Kosten für diese Outsourcing-Leistung senken (jedenfalls innerhalb einer gewissen Bandbreite). Liegt dem Vertrag nun ein durch Stückkosten getriebenes Preismodell zugrunde, verdient der Dienstleister weniger.

Zu den vom Markt beeinflussten Risiken gehören auch kaufmännische Größen wie steigende Einkaufspreise oder Gehälter. Hat der Dienstleister für das Outsourcing-Geschäft Software und Personal zugekauft und diese werden teurer als ursprünglich kalkuliert, gehen die veränderten Einkaufskonditionen zu seinen Lasten. Waren diese Investitionen fremdfinanziert, sind auch veränderte Finanzmarktkonditionen und Zinsen relevant.

Schließlich können auch gesetzliche Rahmenbedingungen eine Rolle spielen, etwa neue Abschreibungsfristen oder Regelungen für Verlustausgleiche. Beim Near-/Offshoring sind zudem Wechselkursrisiken sowie unterschiedliche Rechtslagen in verschiedenen Ländern zu beachten.

Maßnahmen zur Risikominimierung

Gegen technische Risiken sind naturgemäß zunächst die technischen Vorkehrungen wichtig: klassische Maßnahmen wie Backup und Recovery für den Systemausfall, Qualitätssicherung und Abnahmeprozeduren zum Schutz vor Fehlfunktionen. Des Weiteren können sich Dienstleister gegen Ausfälle und Folgehaftung - wie auch gegen die vom Markt geprägten Risiken - versichern, also einen Teil davon wiederum an einen Dritten weiterreichen. Das steigert allerdings die Kosten und zieht entweder einen höheren Preis nach sich - oder der Dienstleister akzeptiert geringere Margen.

Für den Dienstleister ist der wichtigste Hebel zur Beherrschung zusätzlicher Risiken sein Geschäftsmodell. Da er sich auf Serverbetrieb, Desktop-Management, Support und andere typische Outsourcing-Tätigkeiten spezialisiert und deshalb ein entsprechend höheres Volumen hat, kann er Auslastungsschwankungen besser auffangen.

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