Tablet-PCs und Smartphones
Wie Touchscreens das Denken verändern
Sie erzählen in trauter Runde einen Ihrer geschmacklosen Witze und nähern sich gerade der Pointe zum Wegschmeißen, als plötzlich eine unheilvolle Stille eintritt? Die unbezahlbare Vase Ihrer Frau aus dem Nachlass ihrer Tante befindet sich gerade im freien Fall ins Bodenlose, und der nahende Scherbenhaufen gründet sich allein auf Ihre unendliche Tollpatschigkeit?
Wo ist der Undo-Button, wenn man ihn wirklich braucht?
Eine der größten Tragödien menschlichen Lebens ist die fehlende Undo-Funktion. Aber das hält Menschen nicht davon ab, es trotzdem zu versuchen. Josh Kelly, Chef einer Design-Gruppe, kann ein Liedchen davon singen: "Aus unserer Arbeit mit Photoshop sind wir so an das Tastenkürzel gewöhnt, das die letzte Aktion rückgängig macht. Ich habe am Telefon Situationen erlebt, in denen ich etwas falsches gesagt habe, bin beim Fahren falsch abgebogen und habe mich dabei erwischt, wie ich mir einen Undo-Button gewünscht habe. Ich habe auch Entscheidungen mit dem Hintergedanken getroffen, dass ich sie ja rückgängig machen kann, wenn sie nicht funktionieren. Und es stimmt ja: Viele Dinge lassen sich tatsächlich rückgängig machen." Aber so einfach, wie mit Strg-Z ist es in den wenigsten Fällen.
Die Schlüsselfragen der Moderne
Autofahren war früher ganz leicht: Man steckte den Schlüssel ins Türschloss, öffnete die Tür, steckte den Zündschlüssel ein und startete den Wagen. Heute gibt es für all das eine Fernbedienung - na, ja, für fast alles.
Harry E. Keller, Präsident einer Software-Firma, fährt seit 2004 einen Toyota Prius, den er mit dem Druck auf einen Knopf des Schlüsselanhängers startet. Aber immer wenn sich der Präsident auf Reisen ein Auto mietet, ertappt er sich hinterm Lenkrad fummelnd in der Hosentasche und wundert sich, dass das Auto nicht anspringt.
Es geht ja nicht nur um Autos: In der heutigen "Drücken Sie hier"-Welt erwarten wir doch geradezu, dass Türen sich ohne manuellen Krafteinsatz öffnen. Schlüssel? War das nicht das, was Ihre Eltern immer mit sich rumgeschleppt haben?