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Image, Apps, Social Media

Wie Versicherungen 2020 arbeiten



Die Marktanalyse- und Beratungsschwerpunkte von Hartmut Lüerßen sind Digitalisierung, Trends in der IT-Beratung sowie IT-Service, Engineering Services und Personaldienstleistungen.
Versicherer setzen große Hoffnungen auf Apps. Dagegen zweifeln sie an Social Media und Mobile Business, wie Hartmut Lüerßen von Lünendonk in seiner Kolumne anhand von Studienergebnissen zeigt.
Hartmut Lüerßen ist Partner bei der Lünendonk GmbH.
Hartmut Lüerßen ist Partner bei der Lünendonk GmbH.
Foto: Lünendonk GmbH

Schaut man sich aktuelle Werbefilme und Marketingkampagnen von Versicherungsunternehmen an, wird deutlich, dass die Branche sich ein neues Image zulegen will und um junge Kunden kämpft: Es geht um VersicherungenVersicherungen, die "sich mir anpassen", "Versichern heißt verstehen", Geborgenheit und Transparenz. Top-Firmen der Branche Versicherungen

Dementsprechend gehören neue technische Vertriebswege im Zusammenhang mit einer hohen Wechselbereitschaft ihrer Kunden genauso zu den wichtigsten Herausforderungen der Versicherungsbranche wie die Umsetzung regulatorischer und gesetzlicher Vorgaben. Das sind Ergebnisse der aktuellen Lünendonk-Trendstudie "Versicherungen 2020 - Trends, Technologien, Geschäftsmodelle", für die mehr als 120 Manager aus der deutschen Versicherungswirtschaft zu ihren Zukunftserwartungen befragt wurden.

Vor allem der direkte Kundenzugang über Social Media und mobile Apps gilt als wichtiger Einflussfaktor für die künftige Geschäftsentwicklung und eine erfolgreiche Differenzierung in einem von nachlassendem Verbrauchervertrauen und zunehmendem Preisdruck geprägten Marktumfeld.

Probleme durch neue Regularien und Demografiewandel

Die größten Sorgen bereiten den Versicherungsunternehmen derzeit die Auswirkungen von Rahmenbedingungen, wie die Umsetzung regulatorischer und gesetzlicher Vorgaben bei Verbraucherschutzrichtlinien, SEPA oder EU-Vermittlerrichtlinien.

Neben dem volatilen Kapitalmarkt nennen die Studienteilnehmer auch den demografischen Wandel und den daraus resultierenden FachkräftemangelFachkräftemangel als große Herausforderung ihrer Branche, die bei jungen Leuten ohnehin nicht gerade als attraktiver Arbeitgeber gilt. Allerdings sehen über ein Drittel der befragten Versicherungsmanager ihre Unternehmen bereits gut aufgestellt, was die Umsetzung der regulatorischen und gesetzlichen Vorgaben betrifft. Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de

Gleichzeitig haben die Unternehmen seit einigen Jahren mit sinkendem Verbrauchervertrauen und in einigen Sparten rückläufigem Neugeschäft zu kämpfen. Vor allem traditionelle Produkte wie Lebens-, Hausrats- oder Unfallversicherungen lassen sich immer schwerer vermarkten, Standardprodukte wie Kfz- oder Privat-Haftpflichtversicherung stehen unter starkem Preisdruck.

Online-Vertreib gewinnt an Bedeutung

Bei der Nutzung unterschiedlicher Vertriebs- und Kommunikationskanäle steht die Versicherungswirtschaft nach Ansicht der befragten Manager in den nächsten sieben Jahren vor fundamentalen Veränderungen. Dominieren bislang traditionelle Kanäle, beispielsweise der Vertrieb über Ausschließlichkeitsvertreter oder externe Vertriebspartner, wie Makler, Mehrfachagenten oder Vermögensberater, wird der Online-Kanal als Vertriebsweg nach Angaben der Befragten weiter an Bedeutung gewinnen.

Insbesondere für standardisierte Produkte setzen die Unternehmen immer stärker auf alternative Vertriebswege wie Direktvertrieb über Online-Portale. Daher ist es wichtig, eine stimmige und integrierte Vertriebs- und Kommunikationsstrategie zu entwickeln, die alle relevanten Kanäle, wie Online, Call Center und Außendienst einbezieht.

Mobile Apps werden boomen

Die heute noch selten genutzte Vertriebsplattform Mobile Apps wird der Untersuchung zufolge ebenfalls einen Boom erleben und im Jahr 2020 nach Einschätzung der Manager auf Platz drei der wichtigsten Vertriebs- und Kommunikationskanäle rangieren.

Zwiespältige Sicht auf Social Media und Mobile Business

Social Media und Mobile Business haben in vielen Branchen neue Geschäftsmodelle ermöglicht und dazu beigetragen, neue Kundengruppen zu gewinnen und Umsatzrückgänge auszugleichen. Da sich die Versicherungsbranche bisher schwer tut, neue Kundensegmente und junge Verbraucher für ihre Produkte zu begeistern, hat Lünendonk die Versicherungsmanager auch danach befragt, welche Impulse sie durch Social MediaSocial Media und Mobile Business für ihre Branche erwarten. Alles zu Social Media auf CIO.de

Positive Effekte sehen die Befragten vor allem im Vertrieb und Marketing, etwa durch kundenindividuellere Marketing- und Vertriebskampagnen. Darüber hinaus helfen Social Media und mobile Business Apps nach mehrheitlicher Meinung der Teilnehmer dabei, die Qualität des Beratungsgesprächs, die Kundenzufriedenheit und damit auch den Vertriebserfolg zu steigern. So gehen vier von fünf Befragten davon aus, dass sich Vertriebspartner durch mobile Business Apps besser in ihren Kundengesprächen unterstützt fühlen. Drei Viertel äußerten außerdem die Ansicht, dass sich die Kunden durch mobile Business Apps im Beratungsgespräch stärker einbezogen fühlen.

Deutlich zurückhaltender sind die Prognosen im Hinblick auf die Frage, welche Rolle Social Media und Mobile Business bei der Gewinnung junger Verbraucher spielen. Hier erwarten nur rund 60 Prozent deutliche Impulse, die anderen 40 Prozent sind der Auffassung, dass internetbasierte Technologien für die Akzeptanz von Versicherungen in der Zielgruppe Generation YGeneration Y nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die Studie ist in fachlicher Zusammenarbeit mit BearingPoint, compeople, Ikor und msg systems entstanden und ist kostenfrei verfügbar. Alles zu Generation Y auf CIO.de

Hartmut Lüerßen ist Partner bei der Lünendonk GmbH.

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