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Pluspunkte für erfahrene Migrationsprofis

Wie man S/4HANA-Berater wird

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
SAP-Berater gelten oft als die Zehnkämpfer der IT. Wer sich jetzt auf S/4HANA, eine (noch) rare Disziplin, spezialisiert, der hat gute Chancen, auf dem IT-Markt richtig durchzustarten.

Thomas BaierThomas Baier ist ein erfahrener SAP-Berater. Viele Jahre lang arbeitete er beim Kunden vor Ort und betreute Prozessprojekte von der Pike auf. Seit 2010 leitet er ein Beraterteam von über 100 Mitarbeitern der cellent AG. S/4HANA, so Baier, hat nun nach langer Zeit das Potenzial, den Beratermarkt richtig umzukrempeln und zu spalten in die, die es bereits können und die, die es - zumindest noch - nicht wollen. "Je länger Berater warten, um sich mit S/4HANA zu beschäftigen, desto geringer wird ihr Marktwert", da ist sich Baier sicher. Profil von Thomas Baier im CIO-Netzwerk

Für erfahrene als auch für Junior-Berater bietet sich zur Zeit im S4/HANA-Umfeld einzigartige Möglichkeiten.
Für erfahrene als auch für Junior-Berater bietet sich zur Zeit im S4/HANA-Umfeld einzigartige Möglichkeiten.
Foto: Pressmaster - shutterstock.com

Seine Aufgabe ist es derzeit, das Know-how seiner Mitarbeiter im Bereich S/4HANA über die technischen Komponenten der HANA-Datenbank und der UX-Strategie auszubauen. Laut SAPSAP sind derzeit gut 200 Kunden dabei, S/4HANA zu implementieren. Eine Studie von PAC (Pierre Audoin Consultants) aus dem Herbst 2015 zeigt, dass fast zwei Drittel der befragten Unternehmen über eine Migration nachdenken. Alles zu SAP auf CIO.de

Beide Welten kennen

Aufgabe der Berater in diesem kritischen Moment ist es, beide Welten zu kennen und zu beherrschen - die vor und die nach S/4HANA. Um dann für jeden konkreten Fall zu entscheiden, was die nächste SAP-Generation eigentlich für das Kundengeschäft bedeutet. Denn nicht jeder Kunde ist schon auf dem Status, um migrieren zu können. Viele Unternehmen haben ihr SAP so an die eigenen Bedürfnisse angepasst, dass derzeit ein Upgrade auf S/4HANA fast einer Neuinstallation gleichkäme. Berater müssen deshalb definieren, wie man bestehende Prozesse in S/4 HANA abbilden kann: Was kann im SAP ausgeführt werden? Müssen die Prozesse im Unternehmen verändert werden? Berater müssen diese Situation richtig bewerten können.

"Als Autofahrer können Sie einen Golf genauso fahren wie eine C-Klasse. Die Schaltung und das Gefühl sind vielleicht etwas anders, aber im Prinzip ist es das Gleiche", zieht Baier den Vergleich zur neuen SAP-Version. S/4HANA sei kein komplett neues System, das auf der grünen Wiese entwickelt wurde, sondern eher ein "Schwenk hin zu neuen Technologien". Schließlich hat Kontinuität für SAP höchste Priorität, sie will ihren vielen Kunden den Übergang erleichtern. "Doch S/4HANA wird sich in den nächsten Jahren stark weiterentwickeln und damit immer komplexer werden", ist Baier sicher.

Thomas Baier leitet seit 2010 ein Beraterteam von über 100 Mitarbeitern der cellent AG.
Thomas Baier leitet seit 2010 ein Beraterteam von über 100 Mitarbeitern der cellent AG.
Foto: Thomas Baier

Schulungen im Technologiebereich sind rar

Vor allem im Technologiebereich sind die Schulungen bei SAP für S/4HANA rar und stark ausgebucht. Das Unternehmen baut seinen Schulungskatalog sukzessive um. Jürgen Barth, Teammanager im Beraterkreis von cellent, hat sich deshalb berufsbegleitend über Open SAP-Angebote fortgebildet. "Es gibt kein Curriculum von SAP, das sagt: nach drei Schulungen und zehn Projektstunden ist man S/4HANA-Berater. Hier ist die Motivation jedes Einzelnen gefragt", beschreibt Barth die Situation.

Da ein mehrwöchiger Ausstieg für eine Weiterbildung im Projektgeschäft für Berater kaum realisierbar ist, hat sich die cellent AG ihre eigene S/4HANA-Spielwiese eingerichtet. Anhand eines Demo-Systems in der Cloud können Prozessberater zu jeder Zeit lernen und üben. Erfahrene Berater merken dabei schnell, was die neuen Standards sind, wie sich die Prozesse verändert haben und wie hoch die neue Bandbreite für Customizing ist.

Anforderungen an die Berater steigen

Die meisten Neuerungen gibt es auf der technologischen Seite: Da S/4 auf der In-memory-Datenbank HANA basiert, brauchen Berater entsprechende Migrationskenntnisse, beispielweise von Oracle zu HANA und müssen dazu die neuen Schnittstellen kennen. Auch gibt es bei einer In-memory Datenbank andere Parameter als bei traditionellen Datenbanken, die es anzupassen gilt. Darüber hinaus kommen bei S/4 neue Komponenten hinzu: So beispielsweise SAP Fiori UX, also die Entwicklung von Add-ons für S/4. Dazu brauchen Berater nicht nur das neue UX-Wissen, sondern auch klassisches ABAP- und UI-Know-how.

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