Finance IT


Kees van Rossem über Banken und IT

"Wie ein Käpt'n auf der Kommando-Brücke"

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Der CIO der ING-Diba Kees van Rossem zieht sich Ende März in den Ruhestand zurück. Zeit für ein Gespräch über die Rolle der IT in einer Bank - und darüber, was ein Bank-CIO braucht.

Regelmäßige Kommunikation mit den Fachbereichen und ein CIO, der alle Prozesse im Blick hat - dann klappt es auch mit der Banken-IT. Das ist jedenfalls die Erfahrung von Kees van Rossem, dem scheidenden Head of IT der ING-Diba.

Herr van Rossem, was sind die größten Herausforderungen für einen IT-Chef in einer Bank?

Van Rossem: Bei uns geht es zurzeit um einige ProjekteProjekte im Bereich Baufinanzierung. Außerdem wollen wir immer mehr Prozesse automatisieren, um Kosten zu senken, aber auch gleichzeitig die Servicequalität zu steigern. Ziel ist zum Beispiel die taggleiche Erledigung von Kundenanfragen. Ganz allgemein würde ich sagen, dass vermutlich in allen BankenBanken das Thema Change technologisch und organisatorisch die größte Herausforderung darstellt. Das haben wir bei der ING-Diba immer gut gelöst. Alles zu Projekte auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken

Was heißt das konkret?

Van Rossem: In einer Direktbank ist die IT natürlich ein kritischer Erfolgsfaktor. Daher haben IT und Fachbereiche immer eng zusammengearbeitet. Einmal pro Woche setzen sich Vorstand und Fachbereichsleiter zusammen und besprechen die Prozesse, die in der Bank ablaufen. Dadurch bekommt jeder mit, was gerade ansteht.

Wie sehen Sie die Rolle des CIO dabei? Verstehen Sie sich als Dienstleister oder als Innovator?

Van Rossem: Dienstleister ist die IT immer. Das reicht aber nicht, der CIO sollte auf Vorstandsebene umfassend eingebunden sein in Fragen der Strategie und Ausrichtung der Bank. Aber wissen Sie, was mir am meisten Spaß macht? Ich habe ein Command Center aufgebaut, in dem ich alle Prozesse aus Kundensicht auf einen Blick mitverfolgen kann. Wenn ich in diesem Command Center stehe und sehe, dass alle Lichter auf grün stehen, bin ich zufrieden. Dann fühle ich mich wie ein Käpt’n auf der Kommando-Brücke, wenn er weiß, dass sein Schiff Kurs hält.

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