Tablet-PCs und Smartphones
Wie Touchscreens das Denken verändern
Haben Sie auch schon mal gedacht, dass Ihr Autoradio kaputt ist, weil es nicht den Namen und Interpreten des gerade laufenden Stücks anzeigt? Oder wundern Sie sich, dass Sie mit dem Finger auf ein Wort in der Tageszeitung tippen und es poppt dahinter nicht sofort eine Definition des Begriffs auf? Erwischen Sie sich manchmal, wie Sie über das Display Ihres Handys wischen und als einziges sichtbares Resultat schmierige Abdrücke hinterlassen?
Dann sollten Sie daran denken: Sie haben kein Internetradio, Sie lesen eine richtige Zeitung, und Ihr Handy ist kein Smartphone, sondern bloß ein Handy.
"Heutzutage wollen wir einfach nur mit unseren Spielzeugen Schritt halten", kommentiert Christine Louise Hohlbaum, Autorin des Buches "Die Kraft der Langsamkeit - 101 Wege, um in unserer 24/7-Welt Zeit zu sparen" die Wirrungen des modernen Alltags. "Technologie durchdringt jeden Winkel unseres Lebens. Unsere ‚Touchscreen-Existenz’ hat unsere Gehirnzellen buchstäblich neu verdrahtet. Unser Verhalten wird von der Technik bestimmt, die wir benutzen. Wir tippen, doppelklicken und simsen den ganzen Tag."
So mancher Zeitgenosse unter uns wirkt mitunter etwas verwirrt, wenn er auf etwas stößt, das noch nicht digitalisiert ist - eine Tür zum Beispiel, für die man noch einen Schlüssel benötigt, oder ein Buch, dessen Seiten nicht automatisch umblättern. Oder auf den Fernseher, der Shows in Echtzeit abspielt, ohne dass man vorspulen kann, um die Werbung zu überspringen.