Recruiting ändern
Fachkräftemangel: Ansprüche runterfahren
Jedes dritte Unternehmen erhält auf ausgeschriebene Schlüsselpositionen zu wenige Bewerbungen. Die Probleme bei der Talentsuche treffen vor allem Bereiche, in denen handwerkliche Fähigkeiten, Technik-Kompetenz und Vertriebstalent gefragt sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Personalberatung ManpowerGroup unter rund 1000 Unternehmen in Deutschland.
Im Bewerbungsgespräch stellen Recruiter häufig weitere Bewerbermankos fest. Fast jedem fünften Stellensuchenden (18 Prozent) fehlen Fachkenntnisse, bei zwölf Prozent sehen Arbeitgeber Nachholbedarf bei Soft Skills.
Im internationalen Vergleich schätzen deutsche Unternehmen die wirtschaftlichen Folgen misslungener Rekrutierungsversuche als vergleichsweise gering ein. Nur ein Viertel befürchtet, dass sich die Rekrutierungsprobleme stark oder sogar sehr stark auf das Geschäft auswirken werden. Europaweit rechnen damit 38 Prozent, weltweit sogar 41 Prozent der in die Umfrage einbezogenen Länder.
Auch Bewerber ohne Idealprofil ansprechen
Vera Calasan, die Vorsitzende der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland, sieht beim schnellen und zielgerichteten RecruitingRecruiting auch die Unternehmen selbst in der Pflicht. Sie fordert eine erhöhte Flexibilität und Kompromissbereitschaft von Arbeitgebern. "Personalverantwortliche sollten schon in den Stellenausschreibungen bewusst Bewerber ansprechen, die nicht zu 100 Prozent dem Idealprofil entsprechen", so die Chefin der Personalberatung. Lernwilligen Talenten, die wesentliche Qualifikationen mitbringen, sollte die Möglichkeit geboten werden, durch gezielte Trainings oder Mentorenprogramme in eine neue Position hineinzuwachsen. Alles zu Recruiting auf CIO.de